2009 stärkste Rezession der Nachkriegszeit

Die deutsche Wirtschaft ist im vergangenen Jahr deutlich eingebrochen. Das Bruttoinlandsprodukt sank laut dem Statistischen Bundesamt gegenüber 2008 um 5,0 Prozent.

2009 stärkste Rezession der Nachkriegszeit

Im Vorjahr war es noch um 1,3 Prozent gestiegen. Im Vorjahr war es noch um 1,3 Prozent gestiegen, 2007 um 2,5 und 2006 um 3,2 Prozent. Für das laufende Jahr rechnen Experten wieder mit einem Anstieg zwischen 1,0 und 2,0 Prozent.

Außenhandel bremst Entwicklung

Bemerkenswert im Jahr 2009 war laut dem Statistischen Bundesamt, dass sowohl die Exporte als auch die Ausrüstungsinvestitionen stark einbrachen. Der Außenhandel, der in früheren Jahren ein wichtiger Wachstumsmotor der deutschen Wirtschaft war, bremste 2009 die wirtschaftliche Entwicklung. Während die Exporte preisbereinigt um 14,7 Prozent sanken, betrug der Rückgang bei den Importen nur 8,9 Prozent. Die Differenz zwischen Exporten und Importen – der Außenbeitrag – hatte somit wie schon im Jahr 2008 einen negativen Wachstumsbeitrag zum BIP. Mit – 3,4 Prozentpunkten fiel er 2009 allerdings deutlich stärker aus als 2008 (– 0,3 Prozentpunkte).

Handwerkswirtschaft schrumpft

Auch das Handwerk konnte sich 2009 der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise nicht entziehen. Denn von der Rezession waren in Deutschland insbesondere die handwerksrelevanten Bau-, Automobil- und Investitionsgütersektoren betroffen, wie die Konjunkturumfrage der Deutschen Handwerks Zeitung unter 8.000 Handwerksbetrieben ergab .

In Ausrüstungen wurde insgesamt um ein Fünftel weniger investiert als noch in 2008 (– 20,0 Prozent). Die Investitionen in Bauten waren lediglich um 0,7 Prozent niedriger als im Vorjahr. Die einzigen positiven Impulse kamen 2009 von den Konsumausgaben: Die privaten Konsumausgaben stiegen preisbereinigt um 0,4 Prozent, die staatlichen sogar deutlich um 2,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Die Wirtschaftsleistung wurde im Jahresdurchschnitt 2009 von 40,2 Millionen Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Deutschland erbracht, das waren 37.000 Personen oder 0,1 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Maastricht-Kriterium überschritten

Der Staatssektor wies im Jahr 2009 nach noch vorläufigen Berechnungen der Statistiker ein Finanzierungsdefizit in Höhe von 77,2 Milliarden Euro auf. Gemessen am BIP in jeweiligen Preisen errechnet sich daraus eine Defizitquote von 3,2 Prozent. Nach ausgeglichenem Haushalt im Jahr 2008 wurde der im Maastricht-Vertrag genannte Referenzwert von 3 Prozent des BIP damit im Jahr 2009 erstmals seit vier Jahren überschritten.


ddp