Zauberei: Handwerkskunst und Illusionen

Frank Zick arbeitet tagsüber als Schreiner. Abends führt er als „The Magic One“ seine Zuschauer in den Bann der Magie. Als Zauberer und Illusionist kämpft er um den Titel der deutschen Meisterschaft.

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    Auftritt „The Magic One“: In Frank Zicks Zaubershow „CineMagie“ leben Filmklassiker wieder auf.
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    Die Requisiten für seine Auftritte stellt der gelernte Schreiner Frank Zick selbst her.
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    Frank Zick liebt nicht nur den großen Auftritt als Illusionist, sondern zaubert auch gerne in kleinem Rahmen.
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    Kartentricks zeigt Zick auch mal im kleineren, privaten Kreis.
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    Frank Zick lernte als 18-jähriger die Zauberei kennen.

Handwerkskunst und Illusionen

Die ersten Zaubertricks hatten es Frank Zick bereits angetan. Als er seine erste Karo Sieben in eine Herz Neun verwandeln und ein Tuch schweben lassen konnte, war ihm klar: Er hatte nicht nur ein neues Hobby gefunden, sondern eine Leidenschaft, die sein Leben verändern sollte. Der Schreiner aus dem hessischen Babenhausen wollte auf jeden Fall ein großer Zauberer werden.

Zick hat sich seinen Traum erfüllt. Mittlerweile tritt er als Zauberer „The Magic One“ auf. Er ist einer der wenigen sogenannten Großillusionisten in Deutschland. Mittlerweile begeistert er fast jedes Wochenende Jung und Alt mit kleinen Tricks und großer Magie. Als gelernter Schreiner zimmert er sich seine teilweise sehr aufwändigen Zauberrequisiten immer selbst.

Aufnahme in den Magischen Zirkel

Zick ist mittlerweile Mitglied des Magischen Zirkels Deutschland. Dort vereinigen sich seit dem Jahr 1912 alle Magier Deutschlands, die etwas auf sich halten. Nur wer die Zauberkunst beherrscht und das Geheimnis der Magie wahrt, darf Teil des Zirkels werden. Nachdem er drei Jahre lang für sich und vor seinen Freunden gezaubert hatte, wurde er im Jahr 2001 aufgenommen. Damit änderte sich für ihn alles: „Ich war auf einmal Mittelpunkt jeder Party“, sagt Zick. „Dabei bin ich eigentlich schüchtern.“

Nach der Aufnahme in die Top-Riege der deutschen Magier schwebte Zick Großes vor. Er wollte Zuschauer mit Großillusionen begeistern, wie man sie von David Copperfield kennt. Fünf Jahre lang arbeitete er mit einem Zauberer-Kollegen als Magier-Duo „The Miracel’s“ zusammen. Die beiden passten perfekt zusammen: Zicks Partner brachte das Wissen über große Illusionen mit. Zick kümmerte sich dagegen um den Bau der Trickapparaturen. Als Schreiner konnte er mit CNC-Maschinen umgehen. In schrankgroßen Requisiten kann er die Illusionen erwecken, zu schrumpfen oder von Sägen durchbohrt zu werden. „Die Apparaturen kann man auch kaufen“, sagt Zick. „Sie sind aber sehr teuer.“ Zick legt als Handwerker lieber selbst Hand an.

  • Vita: Frank Zick
  • Frank Zick lernte als 18-Jähriger die Zauberei kennen. Seit fast 15 Jahren bestimmt das Hobby sein Leben. Weil er seine Requisiten selbst herstellt, ist er auch in seinem Job als Schreiner besser geworden.

Großeinsatz für die Illusions-Show

Mittlerweile ist Zick als „The Magic One“ allein unterwegs. Innerhalb von sechs Monaten stellte Zick sein neues Programm auf die Beine, baute die Illusionsapparaturen, ließ Kostüme schneidern, choreografierte mit seinen Assistentinnen die Showelemente und spielte das Programm immer wieder durch. „Ich war sechs Monate lang rund um die Uhr im Einsatz – entweder in meinem Job, bei Proben oder in meiner Werkstatt“, sagt Zick. Gleichzeitig musste er Werbung machen, Eintrittskarten verkaufen und sich um Versicherungen kümmern. „Schließlich arbeiten wir auf der Bühne mit Pyrotechnik“, so Zick. Im Dezember 2009 wurde es ernst: Vor 600 Zuschauern präsentierte der Zauberer erstmals sein „CineMagie“-Programm. 17 Leute unterstützen ihn dabei. „Ohne das Team läuft die Show nicht“, so der Magier. Jedes Jahr entwickelt Zick neue Ideen für seine Zaubershows. „Mir fallen beim Duschen die besten Tricks ein“, sagt Zick. Warum das so ist, kann er sich selbst nicht erklären. Er weiß nur, dass er sich als Zauberer einen Namen machen will. „Vielleicht schaffe ich es ja einmal auf die großen Bühnen Deutschlands – oder nach Las Vegas“, sagt Zick.

Auf dem Weg in die Top-Riege

Damit sein Bekanntheitsgrad steigt, stellt sich der Schreiner der Konkurrenz, etwa bei der Meisterschaft des Magischen Zirkels. Im Juni 2013 hat er den deutschen Vorentscheid gemeistert. Im nächsten Jahr steht dann die Deutsche Meisterschaft auf dem Programm. Wenn alles gut läuft, kämpft Frank Zick 2015 um einen Platz unter den besten Magiern weltweit.

Sein Chef hat viel Geduld mit seinem zaubernden Mitarbeiter. Immerhin kommt ihm die Leidenschaft für die Magie zugute. Zick hat sich nicht nur Fingerfertigkeit im Umgang mit Spielkarten angeeignet, sondern ist durch seine Arbeit an den Illusionsrequisiten zu einem Profi an der CNC-Maschine geworden. „Schränke zu bauen ist deutlich einfacher als Zauberapparaturen“, sagt Zick.