Weltmeisterschaft der Berufe: World Skills 2015 in São Paulo haben begonnen

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Dienstag bis Sonntag messen sich in São Paulo rund 1200 Wettkämpfer aus mehr als 60 Ländern bei der Weltmeisterschaft der nicht-akademischen Berufe. Ein gutes Omen: Das Team Deutschland flog vergangenen Mittwoch mit demselben Flugzeug nach Brasilien wie 2014 die Fußballer.

Vor dem Abflug fliegen erstmal die Hüte: Voller Optimismus startete das Team Germany vergangenen Mittwoch nach Brasilien. - © ©WorldSkills Germany/ Jörg Wehrmann

Acht Frauen und 33 Männer reisten für Deutschland nach Brasilien. Sie sind nicht älter als 22 Jahre, gehören bundesweit zu den Besten ihres Berufsstandes und haben sich im Vorfeld in harten Ausscheidungen qualifiziert. Ziel ist es, bei den 37 Einzel- und Teamwettbewerben möglichst weit zu kommen und die eine oder andere Goldmedaille mit nach Hause zu bringen. Insgesamt machte sich vergangenen Mittwoch in Frankfurt ein Tross von rund 100 deutschen Teilnehmern, Offiziellen und Experten auf den Weg in die 12-Millionen-Einwohner Metropole São Paulo.

Mit dem "Siegerflieger" nach Brasilien

Noch bevor heute um 24 Uhr deutscher Zeit die offizielle Eröffnungsfeier im Ibirapuera Gymnasium São Paulo stattfindet, wartete bereits die erste große Überraschung auf das Team Germany: Die Lufthansa stellte für den Flug nach Brasilien am vergangenen Mittwoch den „Siegerflieger“ der deutschen Fußballnationalmannschaft bereit. So ging es also für die 41 Wettkämpfer und ihre Begleiter mit jenem Flugzeug nach São Paulo, welches 2014 die DFB-Weltmeister nach dem Finalsieg in Rio de Janeiro über Argentinien nach Deutschland zurückbrachte.

Modus wie bei den Olympischen Spielen

Die World Skills werden mittlerweile zum 43. Mal ausgetragen und können auf eine Geschichte bis 1950 zurückblicken. Der Modus des Traditionswettbewerbs läuft dabei ähnlich wie die Olympischen Spiele: Die Teilnehmer treten in ihren jeweiligen Berufen gegeneinander an und kämpfen um Bronze, Silber und Gold. Das beste Land wird in der Nationenwertung ermittelt, bei der alle Medaillen addiert werden.

Etwa die Hälfte der Teilnehmer sind Handwerker

„Wir wollen noch besser sein als vor zwei Jahren und unter die Top Five in der Nationenwertung, wir gehen mit großen Erwartungen ins Rennen“, gibt der Delegierte Hubert Romer die Marschroute vor. Große Hoffnungen setzen die Offiziellen dabei auf die Ausbildungsqualität des Handwerks: Etwa die Hälfte aller teilnehmenden Auszubildenden und jungen Fachkräfte sind Handwerker. Mit dabei sind beispielsweise ein Zimmerer, ein Maurer und eine Malerin. Das Baugewerbe freut sich zudem erstmalig zwei Betonbauer ins Rennen schicken zu können.

Bundeskanzlerin Angela Merkel übernimmt Schirmherrschaft

Unterstützung erhält die deutsche Mannschaft dabei von prominenter und höchst offizieller Stelle – Bundeskanzlerin Angela Merkel hat für das Team Germany bei der Weltmeisterschaft 2015 in São Paulo die Schirmherrschaft übernommen. Patrick Aiple, der Deutschland in der Disziplin CNC-Fräsen vertritt, ist ohnehin bis in die Haarspitzen motiviert: „Wir haben so lange auf den Start des Turniers gewartet, jetzt kann es endlich losgehen!“

Qualität des dualen Bildungssystems soll unter Beweis gestellt werden

Ziel und Grundgedanke der World Skills sind die Motivation zu Bestleistungen in der Ausbildung und das frühzeitige Aufzeigen von Perspektiven für junge Menschen. Mit den internationalen, aber auch nationalen Wettbewerben sieht sich der Verein „WorldSkills Germany e.V.“ als Botschafter des Standorts Deutschlands: „Wir wollen in Brasilien ganz auf den Spuren unserer sehr erfolgreichen Fußballer gehen und die Qualität des dualen Bildungssystems unter Beweis stellen“, so Hubert Romer. Unrealistisch ist das nicht - Deutschland war bei der Heim-Weltmeisterschaft 2013 in Leipzig bei 47 Teilnehmern starker Siebter des Medaillenspiegels.