Geldanlage Was der Nullzins für Ihre Vorsorgestrategie bedeutet

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Die Renditen von Geldanlagen und Altersvorsorgeprodukten werden aufgrund der Nullzinspolitik weiter sinken. Welche Folgen das für Ihre Geldanlage hat und was Sie wissen sollten.

Das Geld scheint dahinzurinnen, doch das muss nicht sein mit der richtigen Anlagestrategie. - © © Composer - Fotolia.com

Tages- und Festgeld

Auf Spareinlagen bei den Banken gibt es kaum noch Zinsen. Für Festgeld zahlen viele Institute nur noch bis zu 0,6 Prozent für zwölf Monate. Beim Tagesgeld sieht es mit bis 0,45 Prozent nicht besser aus. Einige Banken ködern Neukunden mit attraktiven Lockangeboten.

Trend: Der Leitzins wird die nächsten Jahre niedrig bleiben. Stellen Sie sich darauf ein, dass Sie für sichere Einlagen wie Tages- oder Festgeld auf Jahre keinen nennenswerten Zins mehr erhalten.

Aktien

Für Aktien wirkt sich die Niedrigzins-Politik derzeit positiv aus, da es nur noch wenige rentable Alternativen für das billige Geld gibt. Der Boom an den Börsen ist seit Jahresanfang aus Sorge um China und die Weltwirtschaft ins Stocken geraten. Außerdem könnte der Brexit die Kapitalmärkte erschüttern. Dennoch raten Experten Privatanlegern weiter zu Aktien – gerade für die langfristige Altersvorsorge.

Trend: Einen nachhaltigen Einbruch der Aktienmärkte halten Experten in der Nullzinsphase mangels Alternativen für unwahrscheinlich. Dennoch sind die Folgen des Brexit, wenn Großbritannien die EU verlässt, schwer einzuschätzen. Die beste Möglichkeit für Privatanleger, breit gestreut in Aktien zu investieren, sind Indexfonds (ETF), die Indices wie den DAX, Euro-Stoxx oder den MSCI-World abbilden. Vorteil: niedrige Gebühren für Sparer.

Staatsanleihen

Erstmals ist die Rendite für die wichtigen Bundesanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren Mitte Juni unter null Prozent gefallen. Da die EZB 2016 Staatsanleihen aufkauft, ist die Nachfrage künstlich hoch. Das erhöht die Kurse und drückt die Renditen. Seit Juni kauft die EZB auch Anleihen von Großunternehmen.

Trend: Solange die EZB hier mitmischt, bleiben Anleihen für Privatanleger vorerst uninteressant.

Lebensversicherungen

Lebensversicherer investieren vor allem in sichere Staatsanleihen, die kaum noch Rendite bringen. Daher soll der Garantiezins für Lebensversicherungen 2017 auf 0,9 Prozent sinken. Unter den niedrigen Zinsen leiden auch Pensionskassen, Stiftungen und die Sozialversicherungen. Trend: Der gesamte Markt der Altersvorsorge steht aufgrund der Nullzinspolitik vor großen Herausforderungen. Immobilien. Baufinanzierung bleibt günstig. Das treibt die Preise hoch: Nach Angaben der Bundesbank verteuerten sich Häuser und Wohnungen im Schnitt um sechs Prozent.

Trend: Sollten Sie jetzt eine Immobilien-Finanzierung abschließen, lassen Sie die niedrigen Zinsen auf zehn bis 15 Jahre festschreiben. Aufgrund der günstigen Konditionen, empfiehlt sich ein Tilgungssatz von drei bis fünf Prozent.