Fleischerhandwerk Vegetarisches soll nicht Wurst heißen

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Das Fleischerhandwerk findet Mitstreiter für eine Initiative, deren Ziel es ist, dass für vegetarische und vegane Produkte nicht die Verkehrsbezeichnungen verwendet werden dürfen, die für traditionelle Fleischerzeugnisse üblich sind. Zwischenzeitlich unterstützen auch andere Marktbeteiligte den Antrag.

Nach Meinung der Fleischer gibt es keine vegarische Wurst. - © ddp

Jetzt fordern auch die Koalitionsfraktionen von Union und SPD mehr Klarheit für die Kennzeichnung von veganen und vegetarischen Lebensmitteln. Nach Auffassung der Koalition hätten die Verbraucher auch bei „Soja-Rinderschnitzel“ oder „vegetarischer Fleischsalat“ ein Anrecht auf Klarheit und Wahrheit.

Auch die niedersächsische CDU-Fraktion hat in einem Entschließungsantrag gefordert, dass Wurst, Schnitzel oder Salami auch nur aus Fleisch hergestellt sein darf. Konrad Ammon, Vizepräsident des Deutschen Fleischer-Verbandes (DFV), begrüßt diese Vorstöße ausdrücklich: „Wer auf eine Verpackung draufschreibt, was nicht drin ist, macht sich der Verbrauchertäuschung verdächtig. Wir freuen uns, dass viele andere dies inzwischen auch so sehen“.

Was macht ein Schnitzel aus?

Nach Ansicht des Vegetarierbundes würden Verbraucher durch fleischlose Schnitzel und Frikadellen jedoch nicht getäuscht. Vielmehr brächten die Bezeichnungen „Schnitzel“, „Würstchen“ und „Frikadellen“ für den Kunden die wesentlichen Eigenschaften des Produktes, wie Form, Aussehen, Textur, Zubereitung und Verwendung kurz und bündig auf den Punkt. Der DFV sieht das anders.

Wurst, Schinken und Schnitzel seien nicht wegen ihrer Form und Farbe, sondern wegen der charakteristischen Inhaltsstoffe und des Geschmacks beliebt. Niemand kaufe ein Schnitzel, nur weil es unregelmäßig geformt und flach sei und verzehrt werden kann.

Die aktuelle Diskussion über die Bezeichnung von Fleischersatzprodukten zeige nach Ansicht des DFV, dass nicht nur die Betriebe des Fleischerhandwerks das Gefühl haben, dass auf der einen Seite für Fleischerzeugnisse ständig neue Kennzeichnungsregeln eingeführt werden, auf der anderen Seite für Fleischersatzprodukte missverständliche und aus reinen Marketinggründen erfundene Verkehrsbezeichnungen zulässig sein sollen.