UV-Strahlung: Kanalbauer am meisten gefährdet

Zugehörige Themenseiten:
Arbeitsschutz und Gesundheit und Berufskrankheiten

Wie viel Sonne und krebserzeugende Strahlung bekommen die Mitarbeiter wirklich ab? Ein Forschungsprojekt des Instituts für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung zeigt: Über die Sommermonate ist die Belastung der betroffenen Berufsgruppen so verschieden wie ihre Arbeit.

© DGUV

Eine groß angelegte Untersuchung der IFA-Wissenschaftler bei 600 Personen zeigt, dass Beschäftigte im Kanalbau oder in Steinbrüchen mehr als dreimal so stark UV-belastet sind wie etwa Landwirte oder Briefträger.  „Einige Ergebnisse haben uns wirklich überrascht. So ist zum Beispiel die Belastung auf dem Bau sehr verschieden, je nachdem ob Dächer gedeckt oder Gerüste gebaut werden“, erklärt Marc Wittlich, Projektleiter und IFA-Strahlungsexperte. Insgesamt sei jedoch die Belastung bei allen beobachteten Beschäftigten so hoch, das sie auf jeden Fall besser geschützt werden müssen.

Weißer Hautkrebs ist anerkannte Berufskrankheit

Seit 2015 kann weißer Hautkrebs durch Sonnenstrahlung als Berufskrankheit anerkannt werden. Das betrifft vor allem Menschen, die beruflich viel im Freien arbeiten. Im Fall einer Berufskrankheit leistet die gesetzliche Unfallversicherung. Sie nutzt aber auch alle geeigneten Mittel, um Berufskrankheiten erst gar nicht entstehen zu lassen. "Dafür brauchen wir sehr genaue Informationen darüber, für welche Beschäftigten die Belastung besonders hoch ist", sagt Walter Eichendorf, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV).

Arbeitgeber zum Schutz verpflichtet

Bei den Schutzmaßnahmen, die Arbeitgeber ergreifen müssen, haben technische und organisatorische Lösungen laut Arbeitsschutzgesetz Vorrang. „Dazu zählen zum Beispiel der Einsatz von Sonnensegeln oder die Verlagerung der Arbeit in Zeiten mit geringerer UV-Belastung, wie am frühen Morgen oder späten Nachmittag", sagt Bernhard Arenz, Präventionsleiter der Berufsgenossenschaft für die Bauwirtschaft. Reicht das nicht aus, empfehlen die Experten körperbedeckende Kleidung inklusive Kopfschutz. Sonnenschutzmittel sollten nur dann zum Einsatz kommen, wenn andere Schutzmaßnahmen nicht möglich sind. Wichtig ist dann jedoch ein möglichst hoher Lichtschutzfaktor.