Uhren: Ein Stück Familiengeschichte

Die Lieblingsuhr von Juwelier Olaf Windecker aus Oberursel konstruierten seine Söhne, die beide Uhrmacher sind.

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    © Norbert Windecker
    Uhrhandwerker mit Leib und Seele: Olaf Wind­ecker führt einen Familienbetrieb in Oberursel.
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    © Norbert Windecker
    Klassische Schönheit: Olaf Windecker trägt eine Uhr, deren Handaufzugswerk seine Söhne Norbert und Jürgen selbst konstruiert haben.

Mit dieser Uhr verbinde ich so viel Persönliches.“ Olaf Windecker blickt mit leuchtenden Augen an sein Handgelenk. Dort tickt ein Zeitmesser von Windecker & Söhne – ein Markenname, der für die Geschichte, die Tradition und die Zukunft einer Familie steht. Olaf Windecker ist Seniorchef eines Juweliergeschäfts in Oberursel. „Ich bin quasi in der Uhrmacherwerkstatt meines Vaters aufgewachsen. Als Kind habe ich alte Wecker auseinander- und zusammengebaut.“ Aus Spiel wurde Ernst: Windecker absolvierte eine Goldschmiede- und eine Uhrmacherausbildung. Anschließend übernahm er den Betrieb. Damals konnte der Firmenchef noch der Ästhetik von Schmuck am meisten abgewinnen: „Ganz ehrlich muss ich sagen, dass mir das Goldschmieden etwas mehr zugesagt hat als der Umgang mit mechanischen Uhren“. Bei seinen Söhnen Norbert und Jürgen sieht das anders aus. Beide sind wie der Vater Uhrmachermeister und haben ein gemeinsames Projekt realisiert: die Konstruktion eines eigenen Uhrwerks.

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    Eine neue Serie über „Lieblingsuhren“, für die Uhrmachermeister, Restauratoren oder ­Juweliere uns ihren bevorzugten Zeitmesser vorstellen.

Wenn Olaf Windecker das erzählt, ist sein Stolz nicht zu überhören – denn ein Uhrwerk neu zu entwerfen ist eine große Herausforderung: „Doch die zwei haben es geschafft und stellen sogar die Komponenten selbst her“. Dieses eigene Uhrwerk war der Beginn der Marke Windecker & Söhne. „Eine besondere Freude war es für mich, als die beiden Jungs mir die Uhr mit dem ersten echten Windecker-Werk zum Geburtstag geschenkt haben“, so der Senior. Während sich Zifferblatt und Gehäuse der Uhr von Windecker & Söhne schlicht und elegant geben, weist das Werk die Feinheiten traditioneller Uhrmacherei auf – zu sehen durch den gläsernen Gehäuseboden. Zahlreiche Werkkomponenten sind veredelt, zum Beispiel vergoldet, poliert oder mit Zierschliffen versehen. Die Schrauben sind gebläut, die Lagersteine in polierte Goldchatons gepresst und der Unruhkloben von Hand graviert. „Für mich ist diese Uhr ein wunderbarer Schmuck am Handgelenk und ein Zeichen dafür, dass unsere Familien­tradition fortgesetzt wird.“