UFH-Bundeskongress: UFH-Frau des Jahres und Thema Nachfolge

Die Nachfolge für den Betrieb richtig organisieren: Das war das Motto des diesjährigen Bundeskongresses der UnternehmerFrauen im Handwerk am 17. und 18. Oktober in Lübeck. Rund 200 weibliche Führungskräfte aus dem Handwerk nahmen an dieser Veranstaltung teil.

UFH-Bundeskongress 2014
Rund 200 Unternehmerfrauen kamen zum Bundeskongress nach Lübeck. - © BV UFH

Nach einer herzlichen Begrüßung durch Rosanna Pofahl, UFH-Landesvorsitzende in Schleswig-Holstein, beteiligten sich mit Grußworten Günther Stapelfeldt, Präsident der Handwerkskammer Lübeck, Gabriele Schopenhauer, Stadtpräsidentin der Hansestadt Lübeck sowie Iris Gleicke, Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie.

Mehr Frauen in Top-Positionen

Iris Gleicke bescheinigte dem Bundesverband UFH „Weitblick und Hartnäckigkeit“. Obwohl junge Frauen bessere Schulabschlüsse hätten als Männer, gebe es immer noch zu wenig Frauen in Top-Positionen. Damit sich die beruflichen Chancen von Frauen verbessern, müssten junge Töchter und Söhne partnerschaftlich erzogen und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein Thema auch für Männer werden.

Wie Günther Stapelfeldt, Präsident der Handwerkskammer Lübeck, erläuterte, muss rund ein Drittel der 31.000 Handwerksbetriebe in Schleswig-Holstein in den nächsten drei Jahren eine Nachfolgeregelung treffen. Glück hätten die Betriebe, die die Nachfolge innerhalb der eigenen Familie regeln könnten und dieses Thema obendrein beherzt und strategisch angehen.

Töchter in die Nachfolge einbeziehen

Heidi Kluth, die UFH-Bundesvorsitzende, forderte: „Es muss ganz selbstverständlich werden, dass die Töchter – genauso wie die Söhne – für die Unternehmensnachfolge in Betracht gezogen werden.“ Wenn die eigenen Kinder den Betrieb nicht übernehmen wollen, dann sollten die Betriebe auch auf die Frauen ein Auge haben, die sich bei ihnen als Gesellinnen oder Meisterinnen engagieren, oder eine Meisterin von außen heranziehen. Es gebe viele gute Beispiele von Frauen in der Führung von Handwerksbetrieben – und zwar längst nicht mehr nur in den typischen Frauenberufen.

Wie eine erfolgreiche Nachfolge vorbereitet werden muss, erläuterten dann die Rechtsanwältinnen und Mediatorinnen Dr. Stefanie Westerholt und Jessica Kuntze in ihrem Vortrag. Eine sieben- bis zehnjährige Vorbereitungszeit sei dabei nicht ungewöhnlich. Für die Übergeber wie für die Nachfolger seien viele Fragen zu klären, wie die Eigentumsverhältnisse im Betrieb und eine professionelle Unternehmensbewertung.

Die Übergabe innerhalb einer Familie an Tochter oder Sohn sei eine besondere Herausforderung. Wenn der Eigentümer auch der Vater ist und sein Lebenswerk loslassen muss, müssten hier die Rollen besonders gut geklärt werden. Wie wichtig es ist, dass gerade Familienmitglieder rechtzeitig und intensiv miteinander reden, machten die Referentinnen auch mithilfe eines Rollenspiels unter Einbeziehung von Unternehmerfrauen aus dem Publikum deutlich.

Yvonne Simon ist UFH-Frau 2014

Yvonne Simon, die UFH-Frau 2014 (re.) freut sich mit Heidi Kluth, Bundesvorsitzende der Unternehmerfrauen im Handwerk, über ihre Auszeichnung. - © Daniela Lorenz

Schließlich wurde bei dem diesjährigen Kongress zum zweiten Mal ein Mitglied des Bundesverbandes UFH ausgezeichnet: Yvonne Simon wurde als „Unsere UFH-Frau 2014“ für besonderes Engagement bei der Betriebsnachfolge geehrt. Sie hat zusammen mit ihrem Ehemann Christian die Firma SIMONMETALL GmbH & Co KG im hessischen Tann von den Schwiegereltern übernommen. Dank ihres Engagements erhielt die Firma zahlreiche Preise, wie das „Ausbildungs-Ass 2010“ in Gold in der Kategorie Handwerk und den Sonderpreis beim nordhessischen Wettbewerb „Gesunde Betriebe“.