Gebäudereinigung Ökologische Reinigungsmittel und faire Löhne

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Verena Schneider setzt mit ihrer Hamburger Firma Besserwischer auf ökologische Reinigungsmittel und faire Löhne.

Verena Schneider zahlt faire Löhne: „Ich wollte zeigen, dass es auch ­anders geht.“ - © Henning Angerer

Während ihres Geografiestudiums musste Verena Schneider viele schlecht bezahlte Jobs annehmen – auch als Putzkraft. Vor vier Jahren gründete sie in Hamburg die Reinigungsfirma Besserwischer und macht jetzt alles anders. Ihre Mitarbeiter verdienen mindestens 9,50 Euro pro Stunde, sind bei ihr angestellt und versichert.

Geputzt wird nicht mit billigen Chemie-Reinigern, sondern nur mit Reinigungsmitteln, die ein Eco-Label tragen. „Gerecht und grün“: So wirbt das Unternehmen heute für seine Dienstleistungen.

Bewusstsein für faire Arbeitsbedingungen

Den Wunsch, sich selbständig zu machen, hatte Verena Schneider „schon immer“. Nach dem Studium arbeitete sie im Bereich Personalplanung, später in der Marktforschung. „Da habe ich gemerkt, dass den Menschen moralische Aspekte immer wichtiger werden.“ Das Fachwissen hat sie sich selbst angeeignet, bei der Gründung erhielt sie Unterstützung von der Handwerkskammer. Mit ihrer Firma möchte sie ein Zeichen setzen und der Reinigungsbranche zu einem besseren Image verhelfen.

Das Konzept kommt an. Anfangs verteilte sie Flyer und besuchte Unternehmen, um Aufträge zu akquirieren. Mittlerweile kommen die Anfragen, ohne dass sie Werbung schaltet. „Unser Konzept hat sich herumgesprochen.“ Das Bewusstsein der Menschen für faire Arbeitsbedingungen wächst, glaubt Schneider.

Gute Arbeit muss etwas wert sein

Mit ihrer Firma schließt sie eine Marktlücke: „Die meisten Reinigungsunternehmen werben nur damit, dass sie günstig sind.“ Gute Arbeit soll auch etwas wert sein, findet die Unternehmerin. „Reich werde ich damit nicht“, gibt sie zu, aber sie kann davon leben und ihre 16 Mitarbeiter bezahlen. Ihr Unternehmen reinigt Büroräume, Schulen sowie einige Privatwohnungen.

Bald sollen die Besserwischer auch in anderen Städten ihre Dienste anbieten. Schneider möchte mit einem Franchise-System expandieren – aber das nur mit Partnern, die genauso hinter dem Konzept stehen wie sie selbst.