Online-Banking: Das sollten Sie beachten

Die Commerzbank bietet Nutzern des Online- und Mobile-Banking seit Jahresbeginn eine Sicherheitsgarantie. Auch andere Banken wollen mehr Kunden zum Online-Banking bewegen. Hier die wichtigsten Tipps für sichere Bankgeschäfte im Netz im Video.

Vor dem Einloggen sollten Bankkunden überprüfen, ob es sich wirklich um die verschlüsselte Seite der Bank handelt. - © ddp

Die Commerzbank bietet seit Jahresbeginn für Nutzer des Online- und Mobile-Banking mit photoTAN und mobileTAN eine Sicherheitsgarantie. Die Bank hat angekündigt, die komplette Haftung zu übernehmen und damit im Betrugsfall die vollständige Schadenssumme zu erstatten.

Sicherheitsgarantie gilt nicht bei falschem Verhalten

Wie die FAZ schreibt, verzichten auch andere Banken wie die  Comdirect, ING-Diba und die Targobank darauf, ihre Kunden mit 150 Euro haften zu lassen. Mit diesen Versprechen wollen die Banken mehr Kunden zum Online-Banking bewegen. Die Sicherheitsgarantie gilt aber nur, wenn der entstandene Schaden nicht durch falsches Verhalten der Kunden vorsätzlich entstanden ist.

Die wichtigsten Tipps für ein sicheres Online-Banking hat der Bankenverband in einem Video zusammengefasst:

Online Banking richtig

Trend zu Online-Banking im Mittelstand

Kleine und mittelständische Unternehmen nutzen vermehrt das Internet für ihre Bankgeschäfte. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie der Fachhochschule des Mittelstands (FHM) und der Commerzbank.  Von den 83 befragten Unternehmen wickeln bereits 80 ihren Zahlungsverkehr online ab. Ein Trend zu Online-Banking ist aber auch bei Geldanlagen erkennbar. Etwa die Hälfte der Befragten tätigt Wertpapiergeschäfte online oder kann es sich vorstellen. „Dies unterstreicht den Trend zur integrierten Multikanalbank, in der einfache Geschäftsvorgänge online vorgenommen, komplexe Entscheidungen hingegen weiterhin durch eine fundierte Beratung unterstützt werden sollen“, sagt Martin Keller, Geschäftsbereichsleiter Zins-, Anlage- und Währungsmanagement der Mittelstandsbank.

Anlagelösungen künftig online kaufen

So geben 46 von 83 Unternehmen an, die Anlage von Tagesgeldern elektronisch zu verwalten. 34 von 83 Unternehmen schließen Festgelder elektronisch ab. Im Gegensatz dazu kaufen/verkaufen jedoch derzeit nur 17 von 83 Unternehmen Direktinvestments online, bei Fondslösungen sind es sogar nur acht Unternehmen. Die Macher der Studie gehen jedoch davon aus, dass künftig auch komplexere Anlagelösungen online gekauft werden.

Insgesamt nutzen mittlerweile 47 Prozent aller Bundesbürger im Alter von 16 bis 74 Jahren Online-Banking. Trotzdem bleibt bei vielen Bankkunden die Angst vor Betrügern im Netz. Der Bundesverband deutscher Banken hat jetzt eine neue Broschüre zum Thema „Sicheres Online- und Mobile-Banking“ herausgegeben. Hier die wichtigsten Tipps.

Wichtige Tipps für sicheres Online-Banking

  • Virenscanner und Firewall installieren: Kriminelle verschaffen sich meist über den PC Zugang zu Kundendaten. Als Online-Banking-Kunde müssen Sie gewisse Sorgfaltspflichten einhalten: Installieren Sie einen Virenscanner und eine Firewall. Auch die Software sollte immer auf dem neuesten Stand sein. Sie sollten Online-Banking nicht auf fremden Rechnern (z.B. in einem Internet-Café) tätigen.
  • Software auf dem Smartphone aktualisieren: Auch die Software auf dem Smartphone sollte auf dem aktuellsten Stand sein. Nutzen Sie Ihr Smartphone beim mobileTAN-Verfahren nicht gleichzeitig zum Online-Banking und Empfang der SMS.
  • Keine Kennwörter und TANs speichern: Speichern Sie niemals Kennwörter, Ihre Geheimzahl (PIN) und TANs in Apps, in der Cloud oder auf Ihrer Festplatte. Auch nicht als Telefonnummern verschlüsselt im Handy.
  • Webadresse überprüfen: Bei Cyberattacken versuchen Betrüger Sie auf kopierte Online-Banking-Websites der Banken zu locken, um Daten abzufischen. Bevor Sie sich einloggen, sollten Sie überprüfen, ob es sich wirklich um die verschlüsselte Seite Ihrer Bank handelt. Das erkennen Sie u. a. daran, dass im Browser ein Schloss-Symbol erscheint und die Webadresse mit https… beginnt.
  • Nie auf Mails Ihrer Bank antworten: Antworten Sie niemals auf vermeintliche E-Mails Ihrer Bank, die Sie beispielsweise zu einer Bestätigung Ihrer Daten auffordern. Klicken Sie keine Links an, um solche Daten einzugeben. Ihre Bank wird dies nicht abfragen.
  • Vorsicht bei Apps: Apps sollten Sie nur aus autorisierten Quellen beziehen. Seien Sie bei Gratis-Versionen von ansonsten käuflich zu erwerbenden Apps skeptisch, denn es könnte sich um Schadsoftware handeln.

Auf keinen Fall sollten Sie folgenden Aufforderungen während der Banking-Sitzung nachkommen:

  • einer Abfrage mehrerer TAN,
  • einer TAN-Eingabe zur Aufhebung einer angeblichen Kontosperrung oder Laufzeitbeschränkung Ihrer iTAN-Liste,
  • einer TAN-Eingabe zur Bestätigung der Kontodaten,
  • einer Rücküberweisung einer (vermeintlich) eingegangenen Zahlung,
  • einer Durchführung einer Testüberweisung,
  • einer Installation von Sicherheitszertifikaten oder Sicherheitssoftware/App.

Wenn Sie feststellen, dass die Online-Banking-Seite oder die App Ihrer Bank gefälscht ist oder dass ein Dritter Zugriff auf Ihr Konto hatte, sollten Sie umgehend Ihre Bank kontaktieren. Hier können Sie sich die neue Broschüre des Bankenverbands zum sicheren Online- und Mobile-Banking kostenlos bestellen oder als PDF-Datei downloaden.

Sicherheit am Geldautomat

Auch am Geldautomat sollten einige Sicherheitshinweise beachtet werden. Wie Sie sich vor Skimming, also dem Ausspähen von Bankdaten, schützen können, zeigt ein weiteres Video des Bankenverbands:

So schützen Sie sich gegen Skimming