Neues Netzwerk: Unternehmen integrieren Flüchtlinge

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Wer Flüchtlingen in seinem Unternehmen als Praktikant, Auszubildender oder Angestellter eine Chance geben möchte, steht vor neuen Herausforderungen. Unterstützung bietet ab sofort das bundesweite Netzwerk "Unternehmen integrieren Flüchtlinge".

Wer Flüchtlinge in seinen Handwerksbetrieb integrieren möchte, erhält u.a. Hilfe beim Netzwerk unternehmen-integrieren-fluechtlinge. - © Jens Nieth

Das Netztwerk unterstützt die Unternehmer bei allen aufkommenden Fragen: Wie kann man Flüchtlinge kennenlernen und ihre Qualifikationen einschätzen? Was muss man bei ihrer Aus- und Weiterbildung beachten? Welche Begleitung brauchen sie im Arbeitsalltag? Was brauchen Mitarbeiter, um die neuen Kollegen gut aufzunehmen?

Ziel der zunächst auf drei Jahre angelegten Initiative des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), die durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert wird, ist außerdem, bereits vorhandenes Engagement von Unternehmen sichtbar zu machen und Erfahrungen von gelungenen Initiativen weiterzugeben.

In künftige Fachkräfte investieren

Das Netzwerk bietet Unternehmen, die sich für Flüchtlinge engagieren oder engagieren wollen, Informationen zu Rechtsfragen, Integrationsinitiativen und ehrenamtlichem Engagement. Zudem liefert es Praxis-Tipps zur Integration von Flüchtlingen in Ausbildung und Beschäftigung und ermöglicht Erfahrungsaustausch und Kooperation zwischen den Unternehmen.

Zu diesem Zweck werden bundesweit in verschiedenen Regionen Veranstaltungen stattfinden, bei denen Unternehmen ihre Praxis-Beispiele und Wissen austauschen können. Darüber hinaus bietet eine Online-Plattform für Mitglieder die Möglichkeit, Erfahrungen und Erkenntnisse zu teilen.

Handwerksunternehmen bereits aktiv

Natürlich sind auch Handwerksunternehmen bereits dem Netzwerk beigetreten. Stellvertretend für die mehr als 300 Gründungsunternehmen des Netzwerks erläutertet Bettina Schmauder, KFZ-Werkstatt Schmauder & Rau GmbH ihre Motive: "Betriebe sind ein wunderbarer Ort, um Integration und gegenseitige Akzeptanz zu fördern. Wir möchten unseren Beitrag dazu leisten und Vorbild für andere sein."

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel betonte beim Startschuss zur Initiative, dass die Integration von Flüchtlingen eine Herausforderung sei, für die es weder Blaupausen noch Patentrezepte gäbe, aber: "Mit dem neuen Unternehmensnetzwerk haben die Unternehmen eine Plattform, auf der sie voneinander lernen können und zu den alltäglichen Fragen wichtige Unterstützung erhalten. Ich freue mich über die große Bereitschaft der Unternehmen, Flüchtlingen eine Perspektive zu geben und in zukünftige Fachkräfte zu investieren."

Ähnlich äußerte sich DIHK-Präsident Dr. Eric Schweitzer: "Viele Unternehmen wollen ihren Beitrag zur Integration von Flüchtlingen leisten. Sie engagieren sich bereits oder überlegen, wo ihre Möglichkeiten liegen. Sprachbarrieren und häufig nicht bekannte Qualifikationen sind dabei große Herausforderungen. Mit unserer Initiative wollen wir aufzeigen, wie Unternehmen diese bewältigen können." Er wisse auch, dass die Integration von Geflüchteten in den deutschen Ausbildungs- und Arbeitsmarkt unglaublich viel Arbeit, Geduld und Kraft erfordere. Die Erfahrungen aus der Vergangenheit seien, dass nach einem Jahr zehn Prozent in den Arbeitsmarkt integriert seien, nach fünf Jahren 50 Prozent und nach 15 Jahren 70 Prozent. Das Netzwerk könne bei dieser Aufgabe helfen, indem es Best-Practice-Beispiele aus den Unternehmen zu den Unternehmen trägt.

Wie können Sie dem Netzwerk beitreten?

Weitere Infos finden Sie unter: www.unternehmen-integrieren-fluechtlinge.de

Unternehmen können kostenlos beitreten und sich online registrieren. Kontakt: Christina Mersch, info@unternehmen-integrieren-fluechtlinge.de, Telefon: 030/203086550.