Mittelstand: Zu wenig Investition in Innovationen

Die mittelständischen Unternehmen in Deutschland investieren zu wenig in Innovationen. Das zeigt der aktuelle Innovationsreport des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), eine Umfrage unter mehr als 1000 innovativen Betrieben.

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Laut Studie des DIHK ziehen sich immer mehr KMU aus dem Innovationsgeschehen zurück. - © DOC RABE Media/Fotolia.com

"Während 2016 bei den größeren Unternehmen weit mehr als die Hälfte ihre Innovationstätigkeiten ausweiten will, sind es bei den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) nur gut 40 Prozent", berichtete DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben. Dies sei ein Drittel weniger als noch im Jahr 2010.

Deutschland drohe im internationalen Wettbewerb zurückzufallen, wenn sich immer mehr KMU aus dem Innovationsgeschehen zurückziehen, warnte Wansleben. Als Bremsen für die Innovationsanstrengungen des Mittelstandes nannte der Verband vor allem den Mangel an Fachkräften, den zu hohen Bürokratieaufwand und fehlendes Wagniskapital. Auch der Schutz des geistigen Eigentums, etwa von Patenten, mache den Betrieben zu schaffen.

Die Großen digitalisieren

Die Herausforderungen der Digitalisierung seien unter solchen Voraussetzungen für KMU nur schwer zu stemmen: Zwar wollen laut Innovationsreport insgesamt knapp vier von zehn Unternehmen stärker als bisher betriebliche Prozesse digitalisieren, und jeder dritte Betrieb will verstärkt neue Produkte und Dienstleistungen mit Hilfe digitaler Techniken entwickeln – aber es sind vor allem die Großen, die voranschreiten.

Laut einer Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) entfielen 2015 nur 22 Prozent aller Innovationsausgaben der deutschen Wirtschaft auf kleinere Unternehmen mit bis zu 500 Mitarbeitern – im Jahr 2007 seien dies noch 29 Prozent gewesen, kurz vor der Jahrtausendwende sogar noch mehr als 35 Prozent, heißt es in der Untersuchung.