Kooperation von Politik und ZDH: Für Ausbildung von Flüchtlingen

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Ausbildung und Flüchtlinge

Bund und Handwerk wollen Flüchtlinge beim Weg in eine berufliche Ausbildung unterstützen. Das Ziel: Durch ein umfassendes Qualifizierungs- und Betreuungssystem Flüchtlinge an eine Ausbildung im Handwerk heranzuführen.

Integration über Praktika und Ausbildung: Das Handwerk will das für 10.000 Flüchtlinge möglich machen. - © Dawin Meckel/OSTKREUZ

Bundesbildungsministerium, Bundesagentur für Arbeit und Handwerk kooperieren bei der Integration von Flüchtlingen in eine berufliche Ausbildung: Das Bildungsministerium (BMBF), die Bundesagentur für Arbeit (BA) und der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) haben dazu eine gemeinsame Qualifizierungsinitiative für junge Flüchtlinge gestartet. Durch ein umfassendes Qualifizierungs- und Betreuungssystem sowie eine intensive fachliche Berufsorientierung und Berufsvorbereitung sollen Asylberechtigte und anerkannte Flüchtlinge sowie Asylbewerber oder Geduldete mit Arbeitsmarktzugang an eine Ausbildung im Handwerk herangeführt werden.

Integration über Ausbildung fördern

„Wir wissen, dass rund die Hälfte der Flüchtlinge unter 25 Jahre alt ist, viele von ihnen haben eine gute Bleibeperspektive. Ihre Integration kann gelingen, wenn wir sie dabei unterstützen, einen Ausbildungsplatz zu bekommen und eine Ausbildung auch erfolgreich zu absolvieren. Sie sollen ihre Neigungen und Stärken kennen lernen, indem sie praktische Erfahrungen in verschiedenen Berufsfeldern sammeln", erklärt Bildungsministerin Johanna Wanka. Entscheidend dafür seien eine frühe Berufsorientierung und eine Begleitung hin zu einem Ausbildungsplatz. Junge Flüchtlinge sollten so ganz praktisch und im direkten Kontakt mit Betrieben auf eine Ausbildung im Handwerk vorbereitet werden, so Wanka weiter.

Handwerk bietet 10.000 Stellen für Flüchtlinge

Mit dem Programm "Perspektive für junge Flüchtlinge im Handwerk" unterstützt die Kooperation deshalb bis zu 10.000 junge Menschen dabei, grundlegende Sprachkenntnisse und Berufskenntnisse im handwerklichen Bereich zu erwerben.

Das Programm wendet sich an Asylberechtigte und anerkannte Flüchtlinge sowie an Asylbewerber oder Geduldete mit Arbeitsmarktzugang. Voraussetzung für die Teilnahme an dem Programm ist, dass die jungen Flüchtlinge nicht mehr schulpflichtig und unter 25 Jahre sind, über gute Kenntnisse der deutschen Sprache verfügen und sich im deutschen Ausbildungs- und Beschäftigungsmarkt orientieren können. Sie sollten deshalb einen Integrationskurs des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge sowie das Programm „Perspektiven für junge Flüchtlinge“ der Bundesagentur für Arbeit durchlaufen haben, das auf eine Feststellung ihrer Kompetenzen und eine allgemeine Berufsorientierung ausgerichtet ist.

Erste Berufsorientierung und Praktika im Handwerk

In der anschließenden „Berufsorientierung für Flüchtlinge“ bereitet das Bildungsministerium die jungen Flüchtlinge auf eine Ausbildung im Handwerk vor und setzt dabei auf eine vertiefte fachliche und praktische Berufsorientierung in den Bildungszentren des Handwerks. Auch hier steht die Kapazität für 10.000 junge Menschen bereit. "Das Handwerk unterstützt den Praxisbezug durch betriebliche Praktika für die Teilnehmer der speziellen Berufsorientierung und stellt die Infrastruktur der Bildungsstätten zur Verfügung", erläutert ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer.

Das Programm ist zunächst auf 24 Monate angelegt. Ziel ist die Integration von bis zu 10.000 Flüchtlingen in eine Handwerks-Ausbildung. Für die Initiative stellt das BMBF in diesem Jahr 20 Millionen Euro zur Verfügung.