Konsum 2016: Renovierungsboom hält an

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Für die Renovierung von Haus oder Wohnung investierten die Deutschen 2015 neun Prozent mehr als im Jahr zuvor. Da auch das Konsumklima nach kurzem Dämpfer durch die Flüchtingskrise weiter ansteigt, wird der für das Handwerk positive Trend nach Prognose der GfK-Marktforscher weiter anhalten.

GfK-Handelsexperte Wolfgang Adlwarth (Nürnberg) prognostiziert für 2016 gute Geschäfte für die wohnnahen Branchen im Handwerk. - © GfK-Nürnberg

Die Rahmenbedingungen für das Handwerk, da ist sich GfK-Handelsexperte Wolfgang Adlwarth sicher, bleiben auch 2016 gut: „Die Erbengeneration hat viel Geld, das sie nach dem Auszug der Kinder auch weiterhin gerne in die eigenen vier Wände investiert.“ Unterstützt wird dieser Trend zudem vom generell gestiegenen Bedürfnis der Verbraucher nach mehr Sicherheit: Statt in windige Aktiengeschäfte investieren sie lieber in das eigene Zuhause, wo sie sicher einen Mehrwert erhalten.

Küchen und Bäder besonders gefragt

Ein Blick in die einzelnen Marktsegemente zeigt, dass die Kunden dabei keineswegs knausern: Ein Drittel der Küchenkäufer investierte 2015 laut GfK über 20.000 Euro, knapp jeder vierte gab noch zwischen 10.000 und 20.000 Euro für die Traumküche aus. Insgesamt wuchs die Nachfrage im Küchensegment um fünf Prozent. Ähnlich positiv sieht GfK-Experte Adlwarth die Nachfrageentwicklung im Sanitärbereich: „Teure Küchen und Bäder werden besonders stark nachgefragt.“

Klarer Trend zu höherwertiger Ausstattung

Obwohl natürlich nicht alle Renovierungen vom Fachhandwerk durchgeführt werden, ist Adlwarth überzeugt, dass die Branche insgesamt stärker profitiert als der Do-it-yourself-Sektor. Schließlich beobachten die Marktforscher bei nahezu allen Anschaffungen im Bereich Wohnen und Wohnausstattung der Verbraucher einen klaren Trend zur höherwertigen Ausstattung, die letztendlich auch vom engagiertesten Hobbybastler nicht zu leisten ist.