Kfz-Handwerk: Versicherer HUK-Coburg will jetzt Autos verkaufen

Der Versicherungskonzern HUK-Coburg will in das Gebrauchtwagengeschäft einsteigen. Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) sieht aber keinen Grund zur Besorgnis für die Kfz-Handwerksbetriebe.

Die HUK-Coburg verkauft künftig nicht nur Versicherungen, sondern auch Gebrauchtwagen. - © XiXinXing/iStockphoto

Der Versicherungskonzern will bis Ende September sein erstes Autohaus in Düsseldorf eröffnen. 80 bis 100 junge Gebrauchtwagen von VW, Opel und Ford sollen Kunden dort finden, berichtet das Branchenblatt "Autohaus". "Wenn der Test in Düsseldorf erfolgreich verläuft, können wir uns vorstellen, das Angebot auf weitere Ballungszentren auszuweiten", sagte ein Sprecher der HUK. Ob und wann das geschehen werde, lasse sich noch nicht sagen. Auch darüber, woher die Autos kommen, will der Versicherer zum jetzigen Zeitpunkt nicht sprechen.

Die geplante HUK-Autowelt will mit ihrem Pilotprojekt zunächst nicht in direkte Konkurrenz zu anderen Gebrauchtwagenhändlern in der Region treten. Vielmehr richte sich das Angebot an die HUK-Versicherten. Man werde die Kunden aus dem Adressbestand der Versicherung heraus generieren, so der Sprecher. An einen Ausbau des Versicherungsportfolios, etwa um Spezialversicherungen wie Gebrauchtwagengarantien, sei derzeit nicht gedacht.

Fixe Idee

Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) sieht in den Plänen der HUK-Coburg, künftig auch mit Gebrauchtwagen zu handeln, keinen Grund zur Besorgnis für die Betriebe der Verbandsorganisation. "Die Revanche für die Versicherungsaktivitäten der Automobilhersteller scheint bei der HUK zur fixen Idee zu werden – allerdings mit dem Kfz-Gewerbe als falscher Zielscheibe“, kommentierte ZDK-Hauptgeschäftsführer Axel Koblitz die Ankündigung des Versicherers. Beim Einstieg ins Werkstattgeschäft habe die HUK vielleicht noch durch Billigangebote Kunden ködern können. Im Gebrauchtwagengeschäft funktioniere das aber nicht.

Der Autofahrer ist nach Ansicht von Koblitz besser beraten, einen Gebrauchtwagen weiterhin beim seriösen und qualifizierten Kfz-Betrieb zu kaufen und nicht bei einer Versicherungsgesellschaft. Das Schild „Meisterbetrieb der Kfz-Innung“ und das Zusatzzeichen „Gebrauchtwagen mit Qualität und Sicherheit“ seien verbraucherfreundliche Wegweiser zu guten Produkten.