Fördergelder: Mehr Geld für junge Chefs

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Das Wirtschaftsministerium legte den Mikromezzaninfonds Deutschland mit 85 Millionen Euro neu auf. Der Fonds bietet Gründern und jungen Chefs bis zu 50.000 Euro Kapital für ihre Geschäftsideen.

Auf der Suche nach frischem ­Kapital: Chancen dafür bietet ein geförderter Mezzaninfonds. - © Peshkova/iStockphoto

Der Mikromezzaninfonds Deutschland schreibt seit Jahren Erfolgsgeschichte. Ein Großteil der Fördergelder kam besonderen Zielgruppen wie „Unternehmerinnen“, „Chefs mit Migrationshintergrund“ oder „Gründungen aus der Arbeitslosigkeit“ zugute, betont der Initiator, das Bundeswirtschaftsministerium. In der neuen Förderperiode, die bis 2020 läuft, wird der Mikromezzaninfonds Deutschland jetzt mit 85 Millionen Euro neu aufgelegt. Die wichtigsten Fragen und Antworten für Handwerksunternehmer.

Was ist Mezzaninkapital?

Mezzaninfinanzierungen stärken die Eigenkapitalbasis eines Handwerksbetriebs. Denn Mezzaninkapital stellt für die Banken eine Mischform aus Eigen- und Fremdkapital dar. Durch das Mezzaninkapital verbessert der Handwerksbetrieb sein Rating bei den Banken und schafft so Spielraum für neue Kredite. Der Mezzanin-Kapitalgeber hat aber kein Stimm- oder Einflussnahmerecht auf die Betriebsführung.

Wer wird über den Fonds gefördert?

Fördergelder über den Mikromezzaninfonds Deutschland können kleinere und junge Handwerksbetriebe sowie Existenzgründer beantragen. Spezielle Zielgruppen sind dabei: Unternehmen, die ausbilden, die aus der Arbeitslosigkeit gegründet werden oder von Frauen und Unternehmern mit Migrationshintergrund geführt werden. Auch umweltorientierte Handwerksbetriebe will der Fonds ansprechen. Ausgeschlossen sind Sanierungsfälle und Unternehmen mit finanziellen Problemen.

Welche Investitionen werden gefördert?

Alle Investitionen, die in den Aufbau eines neuen Handwerksbetriebes fließen. Aber auch bestehende Unternehmen, die in Erweiterungen oder neue Maschinen investieren, werden aus dem Mikromezzaninfonds gefördert.

Wie ist die Förderung gestaltet?

Die Förderung erfolgt als sogenannte stille Beteiligung über die regionalen mittelständischen Beteiligungsgesellschaften der Bürgschaftsbanken. Die maximale Beteiligung liegt bei 50.000 Euro. Die höchste Laufzeit beträgt zehn Jahre. Die Tilgung startet im siebten Jahr der Laufzeit in drei gleich hohen Jahresraten.

Was kostet das Mezzaninkapital?

Der Unternehmer zahlt beim Mezzaninkapital acht Prozent Zinsen im Jahr. Außerdem wird eine einmalige Bearbeitungsgebühr von 3,5 Prozent bei Auszahlung der beantragten Summe fällig. Dazu kommt eine Gewinnbeteiligung von maximal 1,5 Prozent im Jahr. Der Unternehmer braucht für die Finanzierung keine Sicherheiten wie bei einem normalen Kredit.

Wo wird der Antrag gestellt?

Die Antragstellung erfolgt über die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft in dem Bundesland, wo auch die Investition erfolgt. Die Mittelständischen Beteiligungsgesellschaften unterstützen kleine und mittlere Unternehmen mit ­Firmenbeteiligungen und arbeiten eng mit den regionalen Bürgschaftsbanken zusammen. Informationen, welche Mittelständische Be­teiligungsgesellschaft für den Handwerksunternehmer oder den Gründer zuständig ist, sowie die richtigen Kontaktdaten finden Interessenten auf folgender Website: mikromezzaninfonds-deutschland.de .

Fazit

Die Finanzierung über Mezzaninkapital ist grundsätzlich teurer als ein normaler Kredit bei der Hausbank. Die Vorteile liegen dennoch auf der Hand: Der Unternehmer muss keine Sicherheiten stellen, und die Finanzierung stärkt die Eigenkapitalbasis des Betriebs.