Firmenkreditkarten auf dem Prüfstand

Die Kreditkarte ist als Zahlungsmittel aus unserem Alltag kaum mehr wegzudenken. Auch im Geschäftsleben findet sie ihre Anwendung. Dafür bieten Kreditkartenanbieter mittlerweile spezielle Firmenkreditkarten an. Doch welche Vorteile bringt eine Firmenkreditkarte für Ihren Betrieb und worauf sollten Sie bei Auswahl und Nutzung achten? Der folgende Ratgeber gibt Hilfestellung.

Bei einem Geschäftsgirokonto oft kostenfrei erhältlich: Die Firmenkreditkarte - © ddp

Kreditkarten werden längst nicht mehr nur privat als Zahlungsmittel genutzt, sondern kommen auch im geschäftlichen Umfeld vermehrt zum Einsatz. Waren es zunächst vor allem Großunternehmen, die ihre Mitarbeiter mit Firmenkreditkarten ausstatteten, haben die Kreditkartenanbieter inzwischen auch kleine und mittelständische Betriebe als Kunden ausgemacht. Teilweise bieten Banken die Firmenkreditkarte mittlerweile als kostenfreie Leistung beim Geschäftsgirokontos an. Abhängig von der Betriebsgröße stehen zwei unterschiedliche Ausführungen der Firmenkreditkarte zur Verfügung. Für Selbstständige oder kleinere Handwerksbetriebe mit nur wenigen Mitarbeitern reicht in der Regel eine sogenannte Business Card aus. Für etwas größere Betriebe mit entsprechend mehr Mitarbeitern sind hingegen die sogenannten Corporate Cards vorgesehen. Daneben gibt es die sogenannte Reisestellenkarte, mit der alle beruflich bedingten Reisekosten der Mitarbeiter eines Betriebes wie beispielsweise Bahnfahrkarten oder Flugtickets zentral abgerechnet werden können.

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Vorteile und Zusatzleistungen: Firmenkreditkarte lohnt nicht nur bei beruflich bedingten Reisekosten

Kosten für eine Firmenkreditkarte und Abrechnung der getätigten Umsätze

Wie Sie die die passende Kreditkarte finden

Vorteile der Firmenkreditkarte: Nicht nur bei beruflich bedingten Reisekosten

Die Firmenkreditkarte ist nicht nur ein flexibles und weltweit anerkanntes Zahlungsmittel, sondern bringt Ihrem Betrieb darüber hinaus weitere Vorteile. Die Firmenkreditkarte bietet dahingehend einen Mehrwert für den Betrieb, dass sie auf einfache Weise eine klare Trennung zwischen privaten und geschäftlichen Ausgaben ermöglicht. Im Zuge der Kreditkartenabrechnung erhalten Sie eine detaillierte Aufstellung über alle getätigten Transaktionen. Insbesondere die Abrechnung von beruflich bedingten Reisekosten, die zum Beispiel durch Montageeinsätze entstehen, kann dadurch wesentlich vereinfacht werden. Für die Buchhaltung bedeutet das eine enorme Zeit- und somit letztlich auch eine Kostenersparnis. Gleichzeitig erleichtert die detaillierte Aufstellung der Ausgaben mitunter auch das Aushandeln möglicher Rabatte bzw. Nachlässe aufgrund der bei einem bestimmten Anbieter getätigten Umsätze und dem daraus entstehendem Anspruch auf einen speziellen Firmentarif. 

Ein weiterer Vorteil der Firmenkreditkarte besteht darin, dass die Liquidität des Betriebs geschont wird. Zum einen muss der Betrieb bei Geschäftsreisen gegenüber den Mitarbeitern nicht mehr in Vorleistung treten, zum anderen ist mit der Nutzung einer Firmenkreditkarte immer auch ein kurzfristiger zinsloser Kredit verbunden. Dank des verlängerten Zahlungsziels bei Firmenkreditkarten kann sich hieraus ein Liquiditätsvorteil von bis zu 50 Tagen ergeben. Im Sinne der Corporate Identity besteht zudem die Möglichkeit, die Firmenkreditkarte mit dem eigenen Firmenlogo zu versehen.

Zusatzleistungen bei Firmenkreditkarten

Darüber hinaus bieten Firmenkreditkarten oftmals weitere Zusatzleistungen, die sich vor allem an den Bedürfnissen von Geschäftsreisenden orientieren. Diese Zusatzleistungen reichen vom Zugang zu exklusiven Flughafen-Lounges über Hotelreservierungen bis hin zu einem Mietwagenservice. Gegen Aufpreis lässt sich das Leistungsspektrum der Firmenkreditkarte meist außerdem zusätzlich um ein umfangreiches Versicherungspaket für Geschäftsreisen erweitern. Dazu gehören beispielsweise eine Gepäckversicherung, eine Reiseunfallversicherung oder auch eine Reiserücktrittsversicherung. Viele Kreditkartenanbieter lassen ihre Kunden zudem auch bei ausgewählten Partnerunternehmen, bevorzugt aus dem Bereich Hotels und Fluggesellschaften, in den Genuss zusätzlicher Rabatte kommen.

Die Kosten für eine Firmenkreditkarte

Ein ganz entscheidender Aspekt bei der Entscheidung für eine Firmenkreditkarte ist die Frage, welche Kosten mit der Nutzung eines solchen Zahlungsmittels verbunden sind. Grundsätzlich ist hier zunächst die Jahresgebühr zu berücksichtigen. Diese liegt bei der Standardvariante ohne weitreichendere Zusatzleistungen je nach Anbieter in der Regel zwischen 30 Euro und 70 Euro pro Jahr. Wenn Sie weitere Zusatzkarten für Mitarbeiter Ihres Betriebes benötigen, muss ein Aufschlag gezahlt werden. Bei einigen Kreditkarten ist es zudem so, dass sich mit steigendem Umsatz die Jahresgebühren reduzieren. Anders als im Privatkundenbereich werden Sie bei Firmenkreditkarten hingegen kaum ein Angebot finden, bei dem gänzlich auf die Erhebung einer Jahresgebühr verzichtet wird.

Neben der Jahresgebühr sollten Sie außerdem die Kosten, die für die Nutzung der Kreditkarte anfallen, nicht außer Acht lassen. Dazu zählt zum Beispiel die Auslandseinsatzgebühr, die anfällt, wenn die Kreditkarte als bargeldloses Zahlungsmittel im Ausland verwendet wird. Dabei gilt grundsätzlich, dass keine Gebühr erhoben wird, wenn die Transaktion in Euro getätigt wird. Bei Transaktionen in anderen Währungen fällt eine Auslandseinsatzgebühr, die sich auf rund 1% bis 2% des getätigten Umsatzes beläuft, an. Des Weiteren wird in der Regel auch eine Gebühr fällig, wenn mit der Kreditkarte Bargeld am Bankautomaten abgeben wird. Diese Barabhebungsgebühren betragen je nach Anbieter zwischen 1,50% und 5% der am Automaten abgehobenen Gesamtsumme.

Abrechnung der getätigten Umsätze

In puncto Abrechnung der Kreditkartenumsätze gibt es zwei Möglichkeiten. Die Abrechnung kann zum einen über das Privatkonto des jeweiligen Mitarbeiters erfolgen, der sich dann seine Ausgaben von seinem Arbeitgeber erstatten lassen kann, zum anderen können die Kreditkartenumsätze zentral über ein Firmenkonto abgerechnet werden, was durchaus die einfachere Variante darstellt. Für alle Umsätze, die mit einer Firmenkreditkarte getätigt wurden, erhält der Betrieb dann in der Regel einmal im Monat eine Abrechnung. Allerdings kommt dabei eine Besonderheit der Firmenkreditkarte gegenüber einer privaten Kreditkarte zum Tragen, da Geschäftskunden zumeist ein verlängertes Zahlungsziel eingeräumt wird. Das bedeutet, der Betrieb muss die Rechnung erst 10 bis 20 Tage nach Erhalt begleichen. In dieser Zeit fallen keine Sollzinsen an.

Die passende Kreditkarte finden

Wer auf der Suche nach einer passenden Firmenkreditkarte ist, hat grundsätzlich vier Kreditkartenanbieter zur Auswahl. Dabei handelt es sich zum einen um American Express und Diners Club und zum anderen zum Visa und MasterCard, wobei die beiden Letzteren in Deutschland wesentlich verbreiteter sind. Dabei ist zu beachten, dass American Express und Diners Club ihre Kreditkarten selbst vertreiben. Wer sich hingegen für eine Kreditkarte von Visa oder MasterCard entscheidet, muss sich immer an eine Bank wenden. Business Cards für Einzelunternehmen werden häufig als sogenanntes Kartendoppel ausgegeben. Sie als Kunde erhalten in diesem Fall sowohl eine MasterCard als auch eine Visa Card. Eine dieser Karten können Sie dann ausschließlich für private Transaktionen nutzen, während die andere Karte nur bei geschäftlichen Transaktionen zum Einsatz kommt.

Darüber hinaus gilt bei der Auswahl der passenden Kreditkarte zu beachten, dass jeder Anbieter seine Firmenkreditkarten meist in mehreren Varianten anbietet – von einer günstigeren Standardvariante bis hin zu einer Premiumvariante (z.B. American Express Business Platinum Card) mit umfangreichen Zusatzleistungen. Hier sollten Sie im Vorfeld genau überlegen, ob Sie die zusätzlichen Leistungen einer solchen Premiumkarte wirklich benötigen und diese den entsprechenden Aufpreis wert sind. Was nutzt schließlich ein umfangreiches Versicherungspaket für Auslandsreisen, wenn Sie beruflich kaum im Ausland unterwegs sind.

Quelle: Diese Informationen zum Thema Firmenkreditkarte haben Experten von www.kreditkartenvergleich.net (Aslander & Fromeyer Vergleichsportale GmbH) exklusiv für handwerk magazin zusammengestellt.