Familienfreundlichkeit im Handwerk: Traditionell und zukunftsorientiert

In Handwerksbetrieben sind Angebote zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie selbstverständlich, individuell und persönlich. Das zeigt eine aktuelle Sonderauswertung der Mitgliederbefragung des Netzwerkbüros „Erfolgsfaktor Familie“.

So geht Familienfreundlichkeit: Norbert und Pauline Norrenbrock (li.) bieten ihren Mitarbeitern Zeitwertkonten an, die es ihnen im harten Zimmererberuf ermöglichen, früher in Rente zu gehen. - © Jens Nieth

Ende 2015 wurde die Befragung bundesweit durchgeführt. Die Ergebnisse sind zwar nicht repräsentativ, geben aber einen interessanten Einblick in die familienfreundliche Personalpolitik des Handwerks.

Im Durchschnitt 12,7 Jahre aktiv

Familienfreundlichkeit im Handwerk hat Tradition. Im Durchschnitt befassen sich Handwerksunternehmen seit 12,7 Jahren (Befragte aller Branchen: 9,2 Jahre) mit dem Thema. 65 Prozent bieten mindestens seit zehn Jahren und weitere zehn Prozent zumindest seit fünf Jahren entsprechende Maßnahmen an. Aufgrund der kleinen Betriebsgrößen ist das Wissen um die familiäre Situation der Mitarbeiter stark ausgeprägt. Damit lassen sich familienbewusste Angebote schnell und individuell umsetzen.

Flexible Arbeitszeiten auch im Handwerk auf Platz eins

In nahezu allen Unternehmen (90 Prozent) besteht die Möglichkeit, in Teilzeit zu arbeiten. Drei Viertel der Unternehmen stimmen Dauer, Lage und Verteilung der Arbeitszeiten individuell ab. 45 Prozent der Unternehmen haben flexible Tages- und Wochenarbeitszeiten. Deutlich seltener bieten Handwerksunternehmen Sabbaticals oder flexible Jahresarbeitszeiten an (je zehn Prozent). Nicht überraschend für die Branche dient Telearbeit in nur fünf Prozent der befragten Unternehmen als Instrument zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Unterstützung bei Kinderbetreuung und Angehörigenpflege ausbaufähig

Im Vergleich zu Mitgliedsunternehmen aus anderen Branchen unterstützen Arbeitgeber aus dem Handwerk ihre Beschäftigten seltener bei der Kinderbetreuung und Angehörigenpflege. Eine Ausnahme bilden finanzielle Zuschüsse zur Betreuung von Kindern: 35 Prozent der befragten Handwerkunternehmen bieten Eltern dafür finanzielle Hilfe (Befragte aller Branchen: 28 Prozent).

Angebote für Väter, Führungskräfte und Pflegende gewinnen an Bedeutung

60 Prozent der befragten Handwerksunternehmen gehen davon aus, dass in den nächsten drei bis fünf Jahren familienfreundliche Karrieremöglichkeiten für Väter eine deutlich wichtigere Rolle spielen werden als heute. Damit einhergehend glaubt die Hälfte der Mitgliedsunternehmen, dass neue Vereinbarkeitsmodelle für Führungskräfte an Bedeutung gewinnen werden. Angebote zur Vereinbarkeit von Beruf und Angehörigenpflege sowie phasenweise Teilzeitarbeit bewerten die Befragten ebenfalls als wichtige Zukunftsthemen.

Wettbewerb zur Familienfreundlichkeit: jetzt noch schnell bewerben

Ist auch Ihr Handwerksbetrieb familienfreundlich? Dann nutzen Sie den Ideenwettbewerb „Familienfreundlichkeit im Handwerk“ und erzählen Sie uns, wie Sie Angebote zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie umsetzen. Die Siegerunternehmen werden im Herbst öffentlichkeitswirksam in der Handwerkspresse sowie im Internet präsentiert und zu einer hochrangig besetzten Prämierungsveranstaltung nach Berlin eingeladen. Nutzen Sie noch bis zum 15. Juli die Chance und machen Sie Ihren familienfreundlichen Betrieb bekannt.

Alle Informationen zum Wettbewerb finden Sie hier: www.familienfreundlichkeit-im-handwerk.de oder drucken Sie sich die Teilnahmeunterlagen einfach direkt aus.