Eigenkapital und Liquiditätsmanagement
Niedrigzinsen, die Baseler Richtlinien sowie die gute Konjunktur haben erstmals dafür gesorgt, dass die Eigenkapitalquoten der Klein- und Mittelbetriebe in Deutschland im Durchschnitt sogar über denen der Großunternehmen liegen. Zu diesem Ergebnis kommt das Bonner Institut für Mittelstandsforschung (IfM) in einer aktuellen Studie.
Zurückzuführen ist diese Entwicklung nach Aussage der IfM-Experten vor allem auf die bei den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) gestiegenen Umsatzrenditen und dem damit verbundenen Wachstum bei den Unternehmensgewinnen. Insgesamt, so das Fazit der Forscher, haben die KMU in Deutschland ihre Eigenkapitalquoten seit Jahren kontinuierlich verbessert und damit ihre finanzielle Unabhängigkeit gegenüber Fremdkapitalgebern deutlich erhöht.
Finanzierung: Bankkredit bleibt erste Wahl
Das Forscherteam erwartet, dass für langfristige Investitionen beispielsweise im Bereich der Digitalisierung die Eigenkapitalausstattung noch an Bedeutung gewinnen wird. Der Grund: IT-Technologien sind aufgrund dessen, dass es sich zumeist um unternehmensspezifische Lösungen handelt, aber auch aufgrund ihres schnellen Wertverlusts zur Besicherung von Bankkrediten wenig geeignet sind. Gleichwohl zeichnet sich ab, dass trotz alternativer Finanzierungsquellen Bankkredite weiterhin das bevorzugte Instrument bleiben werden.