Marketingpreis Darum sind die Sieger die Sieger

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Marketingpreis

Vier Handwerksbetriebe haben beim Wettbewerb "Marketingpreis des deutschen Handwerks" durch exzellentes Marketing Erfolgsgeschichten geschrieben. Prämiert wurde ein hohes Niveau im digitalen oder crossmedialen Marketing. Lesen Sie hier alle Laudationes.

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    © André Wirsig
    Freuen sich über die Auszeichnung in der Kategorie "Innovativste Website": Die Kollegen von KristallTurm aus Lenggries.
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    Die Aktion "Ladies Night" von Geschäftsführer und Inhaber Michael Christmann von Stuck-Belz zeigt, wie man mit Social-Media Veranstaltungen erfolgreich bewirbt, Teilnehmer gewinnen kann sowie die positive Atmosphäre bei den Events kommuniziert.
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    Der Sonderpreis „Sieger der Herzen“ ging an Metzgermeister Adolf Fries, als den ganz besonderen Botschafter seiner Produkte. Die Laudatio hielt Horst Hübler von MEWA (re.).
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    Inhaber und Geschäftsführer Matthias Ludwigs (li.) der Kölner Konditorei "TörtchenTörtchen" und sein Laudator Jan-Peter Kruse, Verlagsleiter Anzeigen, Vertrieb und Marketing Holzmann Medien.

Kategorie „Integrierte crossmediale Kampagne“

Die Laudatio auf "TörtchenTörtchen" aus Köln, die Gewinner in der Kategorie "Integrierte crossmediale Kampagne" hielt Jan-Peter Kruse, Verlagsleiter Anzeigen, Vertrieb und Marketing Holzmann Medien .

Beinahe ist man geneigt zu sagen: Ein Törtchen geht auf Reisen. Oder treffender: Ein Rezept geht auf Reisen. Denn das ist die Kernidee einer – lassen Sie mich sagen – wunderbaren und sympathischen Idee einer crossmedialen Kampagne, die in den letzten Monaten von der Konditorei TörtchenTörtchen in Köln durchgeführt wurde.

Diese Kampagne vereint alte und neue Welt, sozusagen die Gutenberg-Galaxis mit dem digitalen (Welt)-Raum, klassische One-to-Many-Medien mit den neuen interaktiven Möglichkeiten, sie vereint – um es in der Terminologie der Marketer und Markteting-Strategen zu sagen - Direkt-Marketing, Event-Marketing, Erlebnis-Marketing, Social-Media-Marketing und Influencer-Marketing. Ganz schön auf der Höhe der Zeit.

Aber das Wichtigste: Sie ist sympathisch wie selten eine Marketing-Kampagne.

Worum geht’s? „Eines unserer Bücher heißt "Törtchen&Tartelettes" und zeigt auf dem Cover auch eins unserer meistverkauften Törtchen. Das Rezept ist im Buch genauso wie wir es auch herstellen“, sagt Inhaber und Gründer Matthias Ludwigs.

Dieses Buch mit 60 Rezepten wurde an 60 interessierte Personen geschickt, darunter Food-Blogger, Kunden, Fans. Jeder konnte dann eines der Rezepte auswählen, nachmachen und sich in dem Buch verewigen. Jeder Teilnehmer sollte ein Rezept mit eigener Kreativität nachbacken, das Ganze dokumentieren, mit Anmerkungen und Fotos im Buch versehen.

Dann wurde das Buch an TörtchenTörtchen zurück geschickt. Die Kunden haben als Dankeschön einen Warengutschein bekommen. Das Buch ist dann an den nächsten auf "Tour" gegangen. Damit sich der Zeitraum in Grenzen hält, wurden parallel 10 Bücher mit jeweils 6 markierten Rezepten "on Tour" geschickt.

So entstand ein Backwerk von Profis, umgesetzt mit Tipps und Fotos von echten Backfans. Die bearbeiteten Bücher wurden in Köln in ausgewählten Buchhandlungen ausgestellt, ein "Leseabend" mit Verkostung veranstaltet. Die Ergebnisse wurden in den sozialen Netzwerken, auf Facebook und Instagram, auf der Website der Konditorei und in deren Print- und Online-Newslettern präsentiert.

„Die Ausgangsfrage war: Wie schaffen wir eine spielerische Kommunikation mit unseren bestehenden und zukünftigen Kunden“, sagt Matthias Ludwig. Dabei sollte es einerseits nicht direkt werblich wirken und so viele Kompetenzen wie möglich miteinander verbinden. Etwa: Hohe Produktqualität, Liebe und Leidenschaft für den Beruf, Transparenz, Herstellen von Geschmackserlebnissen.

„Da wir versuchen auf Augenhöhe mit unseren Kunden zu agieren, wollten wir damit auch nochmal unterstreichen, dass wir nicht nur Geschmackserlebnisse verkaufen, sondern uns dabei auch das miteinander wichtig ist und wir auch oder gerade mit unseren Kunden unser Wissen gerne teilen“, erklärt der Konditormeister. Und das ist gelungen.

Ich gratuliere TörtchenTörtchen aus Köln zum Preis in der Kategorie „Integrierte crossmediale Kampagne“ .

Kategorie „Social Media Kampagne“

Die Laudatio auf Stuck-Belz aus Bonn, die Gewinner in der Kategorie „Social Media Kampagne“ hielt Vanessa Jung, Fachgebietsleitung Unternehmenskommunikation bei MEWA Textil-Service AG & Co. Management OHG.

Hand aufs Herz: Was fällt Ihnen ein, wenn Sie Social Media und Stuckateurbetrieb hören? Die meisten Menschen würden jetzt sagen: Wenig bis gar nichts.

Und hier tritt die Firma Stuck-Belz aus Bonn in Erscheinung: „Die Ladies Night war die Idee, zwanglos in gemütlicher Atmosphäre kleine Engelchen aus Gips zu gießen“, erklärt Geschäftsführer Michael Christmann. Dazu gab es ein Gläschen Sekt, fachliche Anleitung vom Chef und einen ungewohnten Rahmen zum Netzwerken.

Das Ziel: Neue Kontakte bekommen, bestehende zu festigen und Aufmerksamkeit zu erzeugen. Die Teilnehmerakquise erfolgte über XING und Facebook. Auf Facebook sorgte zusätzlich ein kleines Werbebudget für die zielgenaue Bestimmung der Wunschteilnehmer.

An zwei Tagen wurden in der Stuckwerkstatt über 100 Engelchen geboren. Zu den zahlenden Gästen gehörten unter anderem Kundinnen, Architektinnen, Netzwerkpartnerinnen und neue Interessierte aus den sozialen Medien.

Nun die Bilanz: Die erste Veranstaltung war nach etwa vier Stunden ausgebucht. „Was mich dazu bewegte einen Zusatztermin zu organisieren“, sagt Michael Christmann. Auch der zweite Termin war innerhalb kürzester Zeit ausgebucht. Etwa 50 kg schneeweißer Spezialgips wurde in unterschiedliche Formen gegossen. Beide Veranstaltungen haben die geplanten 90 Minuten gesprengt. Gut gelaunt und mit gefüllten Tüten verließen die Teilnehmerinnen die Werkstatt.

„Insbesondere mit den Architektinnen bin ich in einem sehr ungewohnten Rahmen in gute Gespräche gekommen“, berichtet Michael Christmann. „Wir leben die von den alten Meistern überlieferte Handwerkskunst, um uns und unseren Beruf bekannt zu machen, nutzen wir die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten.“

Die Firma Stuck-Belz zeigt, wie man mit Social Media Veranstaltungen erfolgreich bewirbt, Teilnehmer gewinnen kann sowie die positive Atmosphäre bei den Events kommuniziert. Der Betrieb macht deutlich, welches Potenzial in Social Media steckt, wenn man über eine große Liebe zum Gewerk und seinen Möglichkeiten verfügt, die Zielgruppe und das Medium ernst nimmt.

Ein sehr schönes Beispiel dafür war dieser Schal, der an einem der Events liegen geblieben war und über ein Bild, das Michael Christmann auf Facebook gepostet hatte, schnell wieder zu seiner Besitzerin fand.

Ich gratuliere Stuck-Belz aus Bonn zum Gewinn in der Kategorie „Social Media Kampagne“ .

Kategorie „Innovativste Website“

Die Laudatio auf "KristallTurm" aus Lengries , die Gewinner in der Kategorie "Innovativste Website", hielt Wolfgang Schmid, Sales Director D-A-CH bei TomTom Telematics.

Was muss eine Unternehmens-Webseite heutzutage können? Wir haben die letzten Jahre gesehen, dass die Homepage zur zentralen und wichtigsten Visitenkarte einer Firma geworden ist. Ganz gleich, ob im Endverbraucher- oder im Business-to-Business-Bereich ­- wir sehen kaum einen potenziellen Kunden, der sich vor einer größeren Anschaffung oder vor der Beauftragung einer Dienstleistung nicht im Internet informieren würde. Das tut er auf den Websites der Anbieter und der Dienstleister. Und natürlich ganz besonders, wenn es sich um einen internationalen Kunden handelt.

Und damit sind wir bei der Homepage der Firma KristallTurm aus dem oberbayerischen Lengries: Aus der regionalen Zimmerei ist in den letzten Jahren ein Global-Player geworden, der seine Systemlösungen für TÜV-geprüfte Klettergärten, Boulderwände und Spielplätze mittlerweile weltweit vermarktet. In Japan, in den USA, auf Kuba und in den Vereinigte Arabischen Emiraten, in Moskau, in Port Harcourt im afrikanischen Nigeria und auf dem Kreuzfahrtschiff Aida stehen Anlagen von KristallTurm, um nur einige Standorte zu nennen.

Ein weltweiter Markt, ein erklärungsbedürftiges, modular aufgebautes Produkt, Sicherheitsstandards, Rendite-Berechnungen, unterschiedliche Finanzierungs- und Fördermodelle, Informationen zum Touristen-Management und zur Medienarbeit, Ansprechpartner, Firmenhistorie, News, eine interaktive Karte der Standorte, Landing-Pages für einzelne Produkte … Kurz: Eine Fülle von Informationen bietet die Homepage in drei Sprachen - Spanisch, Englisch und Deutsch.

So ein umfangreiches Komplettpaket für Betreiber und Investoren solcher Anlagen braucht eine klare, selbsterklärende Userführung: What you see is what you get! Wo geht es zu den Produkten – bei kristallturm.de sofort erkennbar.

Diese vielen Inhalte brauchen ein selbsterklärendes Design, ein Iconografie, die das Finden erleichtert. Symbole, die einen Unterschied machen. Eine Typografie, die den Texten Halt gibt und sie leichter und schneller lesbar macht. Weissraum als Gestaltungselement. Kein Datengrab: Klar, einfach, schlicht und dadurch sehr elegant.

Die Website ist responsive und kann damit auch mobil gut benutzt werden.

Eine Website braucht aber auch Marketing-Relevanz: Die Landingpages für die einzelnen Produkte funktionieren, sie zeigen wunderschöne Referenzbilder, erklären den Aufbau und die Materialien, sind sehr gut gegliedert und liefern die passende Wortwolke zum Produkt.

Insgesamt: kristallturm.de ist ein Beispiel, wie man heutzutage eine Website realisiert und alle funktional relevanten Anforderungen mit Design-Anspruch innovativ erfüllt.

Ich gratuliere KristallTurm aus Lengries zum Gewinn in der Kategorie „Innovativste Website“ .

Gewinner Sonderpreis

Die Laudatio für die Metzgerei Adolf Fries / Mein Metzger, Bad Orb, die einen Sonderpreis gewann, hielt Horst Hübler von MEWA

Mitunter kommt es bei der Arbeit einer Jury vor, dass es Einreichungen gibt, die zwar nicht alle relevanten Kriterien für eine Auszeichnung erfüllen, die aber trotzdem auf die eine oder andere Weise sehr beeindrucken.

Also legt die Jury solche Unterlagen meist auf einen separaten Stapel, mit der Bemerkung „Das schauen wir uns später noch einmal ganz in Ruhe an.“ Womit nicht natürlich gesagt sein soll, dass alle anderen Einreichungen nicht in Ruhe angeschaut werden.

Eine solche Einreichung war die von Metzgermeister Adolf Fries aus Bad Orb. Auf seiner Webseite meinmetzger.de, die auch einen Webshop enthält, taucht er nämlich persönlich auf. Und zwar als Präsenter seiner Produkte. Knapp bildschirmfüllend, in roter Arbeitskluft, animiert, in Bewegung, sehr gut gelaunt und sehr engagiert, stellt er seine Produkte vor.

Er führt den User über seine Webseite und strahlt dabei die Freude und die Liebe zu seinem Handwerk aus, die man vielen anderen herzlich wünschen möchte. Dieses Engagement, persönlich für seine Produkte zu stehen, und diese positive Ausstrahlung hielten wir für auszeichnungswürdig und haben in diesem Jahr diesen Sonderpreis dafür geschaffen.

Ich gratuliere Metzgermeister Adolf Fries aus Bad Orb zum Gewinn des Sonderpreises!