Crowdinvesting Für junge Unternehmer attraktiv

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Crowdfunding und Finanzierung für Gründer und Nachfolger

Rund 60.000 junge Chefs können sich vorstellen, Crowdfunding zu nutzen. Für die Finanzierung über die Crowd ist die Eignung einer Geschäftsidee die größte Hürde, die genommen werden muss. Die Finanzierungsfälle werden aber vorerst überschaubar bleiben, denn die Unternehmen sind aktuell gut mit Fremdkapital versorgt.

Gründung oder Wachstum per Crowdfunding finanzieren
Crowdfinanzierung ist für junge, kreative Unternehmen eine gute Alternative zum Bankkredit. - © Jan Becke /stock.adobe

Typischerweise haben junge Unternehmen die beste Chance, von der Crowd finanziert zu werden. Aber wollen sie die Chance auch wahrnehmen?

Großes Interesse bei jungen Unternehmen

Eine Analyse auf Basis des KfW/ZEW-Gründungspanels zeigt, dass rund die Hälfte der 560.000 jungen Unternehmen von Crowdfunding zumindest schon einmal gehört hat. Davon weiß wiederum gut die Hälfte, wie Crowdfunding konkret funktioniert. Da sich knapp 40 Prozent dieser Unternehmen vorstellen können, bei Bedarf Crowdfunding zur Finanzierung zu nutzen, verbleibt ein Potenzial von mehr als 60.000 jungen Unternehmen. Im Vergleich zu den 66 Finanzierungen, die beim Crowdinvesting 2013 realisiert wurden, ist das eine riesige Zahl, so die Berechnungen des Gründungspanels.

Geschäftsidee entscheidet über Erfolg

Kreative und innovative Geschäftsideen, die problemlösungsorientiert sind, kommen bei der Crowd besonders gut an. Eine Geschäftsidee sollte auch emotional ansprechen. Dann kann sie sich leichter über die Crowd hinaus in den Sozialen Netzwerken verbreiten – ein Weg, um sehr schnell die Aufmerksamkeit vieler potenzieller Kunden zu erhalten.

Daher ist für die Finanzierung über die Crowd die Eignung einer Geschäftsidee die größte Hürde, die genommen werden muss. Das wissen die jungen Unternehmen auch: Sechs von zehn, die kein Interesse an einer Crowdfinanzierung haben, bewerten die eigene Geschäftsidee als zu unattraktiv, um bei der Crowd erfolgreich sein zu können, fasst der Gründerpanel zusammen. Aber auch andere Argumente können gegen eine Crowdfinanzierung sprechen wie die Analyse zeigt: der Druck, viele Informationen offenzulegen (37 %), die zu große Anzahl an Stakeholdern (34 %), der zu hohe Prozessaufwand (32 %) oder ein im Vergleich zum Aufwand zu geringer Kapitalbedarf (27 %).

Denn der Aufwand für die Betreuung der Crowdinvestoren nach einer erfolgten Finanzierung ist in der Regel hoch – viele Investoren haben eine noch größere Anzahl an Fragen.

Fazit

Trotz des großen Interesses junger Unternehmen an einer Crowdfinanzierung wird die Anzahl der so finanzierten Unternehmen wohl erst einmal überschaubar bleiben. Denn die Unternehmen sind aktuell und auch auf absehbare Zeit günstig mit Fremdkapital versorgt. Bisher nutzen Unternehmen die Möglichkeit zur Crowdfinanzierung oft deshalb, weil sie
einen neuen Weg gehen und sich von Banken und Fonds als Geldgeber lösen wollen.

Die Nachfrage nach Crowdfinanzierung wird vermutlich einen Schub bekommen, wenn sich der Zugang zu traditionellen Finanzierungsquellen verschlechtert. Dann werden auch Unternehmen um die Gunst der Crowd werben, die keine andere Wahl haben.

Tipp: Weitere wichtige Infos zum Thema "Crowdfinanzierung" finden Sie auf unserer Themenseite "Crowdfunding" .