Branchencheck
Der hohe Anteil an Personalkosten in diesem Gewerbe könnte im nächsten Jahr kleineren Betrieben Probleme bereiten.
Die Branche
Das Textilreinigungsgewerbe teilt sich auf in Wäschereien und chemische Reinigungen. Daneben gibt es Spezialbetriebe, die sich auf Vermietung und Leasing von Wäsche und Arbeitskleidung spezialisiert haben. Auch Bügeln sowie die Teppich- und Matratzenreinigung werden von der Branche angeboten. Handwerkliche Betriebe leben überwiegend vom Privatkundengeschäft, Industriewäschereien und -reinigungen haben Gastronomiebetriebe oder Unternehmen aus dem Gesundheitswesen als Kunden.
Fakten
- 5700 Betriebe
- 2,8 Mrd. Euro Gesamtumsatz
Die Ertragslage
Die Personalkosten stehen in dieser Branche bei den Betrieben mit fast 40 Prozent zu Buche. Das könnte 2015 die Erträge senken, denn dann gilt der gesetzliche Mindestlohn von 8,50 Euro. Die großen Unternehmen werden diesen Kostenanstieg verkraften, die kleineren, vor allem die chemischen Reinigungen, werden kräftige Lohnkostensteigerungen haben.
Die Konjunktur
Wäschereien und Textilservice-Unternehmen werden sowohl 2014 als auch 2015 ein Umsatzwachstum erzielen, vor allem im Pflegemarkt, bei der Berufskleidung sowie in der Hotellerie und Gastronomie. Für die chemischen Reinigungen erwarten die Experten vom ifo-Institut 2014 noch stabile Umsätze, 2015 jedoch einen leichten Umsatzrückgang. Laut Umfragen der Handwerkskammern für das zweite Quartal 2014 erwarteten 28 Prozent der Textilreiniger eine bessere und nur 16 Prozent eine schlechtere Geschäftsentwicklung.
Die Aussichten
Potenzial für Textilpflegebetriebe liegt im Segment Berufsbekleidung und persönliche Schutzausrüstung. „Vor allem die Vermietung nimmt hier stark zu“, erläutert Elena Schönhaar, Chefredakteurin des Fachmagazins RWTextilservice (Holzmann Medien). So übernimmt der Textilservice nicht nur die hygienische Aufbereitung der Textilien, sondern trägt auch Sorge für deren Funktionalität und Erscheinungsbild. Eine Herausforderung für viele Betriebe sind neben der Nachwuchsgewinnung auch die Energiekosten. Ressourceneinsparung ist ein Topthema. (Quelle: BVR)