Branchen-Check: Friseure

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Die Branche profitiert von der Individualisierung der Gesellschaft und dem Stellenwert von gutem Aussehen privat und im Job.

Barber-Shops nehmen bei Friseuren zu, ein Zeichen der Spezialisierung der Branche. - © Lorado/iStockphoto

Die Branche

Die über 80 000 Friseur- und über 50 000 Kosmetiksalons umfassen sehr unterschiedliche Betriebstypen. Dazu zählen: große Filialunternehmen, Franchisemodelle, inhabergeführte Einzelunternehmen, aber auch mobile Kleinstunternehmen. Außerdem gibt es eine erhebliche Anzahl von sogenannten Stuhlmietern, die als Untermieter in den Salons arbeiten. Bei Friseuren besteht die Meisterpflicht, Kosmetiker zählen zum handwerksähnlichen Gewerbe, es gibt aber seit 2015 auch eine Meisterprüfung.

Fakten:
80 332 Friseursalons
200 000
Beschäftigte
6 ,3 Mrd. Euro Gesamtumsatz

Der Betriebsvergleich

Friseurunternehmen sind mit großer Mehrheit kleinbetrieblich strukturiert. 69 Prozent aller Betriebe erwirtschaften einen Jahresumsatz zwischen 17 500 und 100 000 Euro, das entspricht der untersten Größenklasse. Zum Vergleich: Nur 0,18 Prozent der Betriebe macht mehr als zwei Millionen Euro Jahresumsatz.Laut Betriebsvergleich der Landes-Gewerbeförderungsstelle des NRW-Handwerks von 2014 erzielten die teilnehmenden Betriebe nach Abzug des kalkulatorischen Unternehmerlohns ein negatives betriebswirtschaftliches Ergebnis von minus 2,1 Prozent des Umsatzes.

Die Konjunktur

Der Markt für Friseur- und Kosmetikdienstleistungen zeigte sich 2015 recht dynamisch. Es konnten kräftige Preiserhöhungen durchgesetzt werden, so dass der Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks mit einem Umsatzplus von zwei Prozent rechnet. Auch für 2016 sind Umsatzzuwächse realisierbar.

Die Aussichten

„Die Friseure profitieren von der Sehnsucht nach Schönheit“, sagt Jörg Müller, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes der Friseure. Nicht nur bei Casting- und Model-Shows im Fernsehen spiele ein schönes Äußeres eine immer größere Rolle, auch bei der Karriere im Beruf und in ganz alltäglichen Situationen werde das Erscheinungsbild immer wichtiger. In den Salons spiegelt sich dieser Trend durch eine ganzheitliche Schönheitsdienstleistung, aber auch durch Individualisierung. Statt Unisex-Salons gibt es mehr Spezialisten, zum Beispiel die zunehmende Zahl von Barber-Shops für Männer, die eine maskuline Attitüde betonen.