Betriebshaftpflicht Die besten Policen für junge Chefs

Diese Versicherung ist für Gründer und Nachfolger der wichtigste gewerbliche Schutz. Für Jungunternehmer im Handwerk bieten die Gesellschaften attraktive Rabatte zu besten Konditionen.

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    Schornsteinfegermeister Holger Hoffmann schützt seine Firma mit einer Betriebshaftpflicht.
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    © Chart: handwerk magazin
    Knapp 90 Prozent der kleineren und mittleren Unternehmen sichern sich mit einer Betriebshaftpflicht ab.
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    „Nachfolger und Gründer können in den ersten drei Jahren viel Geld sparen.“ Peter Umkehr, ­Handwerksexperte beim Münchener Verein.

Holger Hoffmann aus Eisleben in Sachsen-Anhalt verlässt sich nicht auf sein Glück. Bei seinem Start in die Selbständigkeit vor mehr als einem Jahr hat sich der Schornsteinfegermeister gleich mit einer Betriebshaftpflichtpolice abgesichert. Die Versicherung springt ein, wenn durch Schuld der Firma und ihrer Mitarbeiter andere Menschen zu Schaden kommen. Sie deckt die gesetzliche Haftpflicht ab, die jeden trifft, der anderen einen Schaden zufügt. Er muss Schadenersatz leisten – in unbegrenzter Höhe. Die Betriebshaftpflicht übernimmt die Kosten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden. Der Handwerker und seine Mitarbeiter sind so während der Arbeitszeit versichert. Die Police wehrt außerdem unberechtigte Ansprüche ab, notfalls auch vor Gericht.

Hoffmann ist täglich mit Rauchgasanalysegeräten und Video-Inspektionskamera in seinem Kehrbezirk unterwegs. Die Feuerstättenschau sowie Sichtprüfungen auf Brand- und baulichen Schutz sind hoheitliche Aufgaben.

Geschäftsfelder absichern

„Wir sind die amtliche Behörde, die kontrolliert, was der Monteur einstellt“, erklärt der Bezirksschornsteinfeger. Das sei eine enorme Verantwortung. „Wenn man etwas übersieht oder im Abnahmeverfahren nicht dokumentiert und das Haus brennt ab, ist man dafür haftbar.“

Für junge Handwerker, die einen Betrieb aufbauen, ist es auch wichtig, neue Geschäftsfelder sofort der Versicherung zu melden: Der Schornsteinfeger baut zum Beispiel auch Schornsteine oder der Fleischer betreibt zusätzlich einen Imbiss. Hier muss der Chef die Betriebshaftpflichtpolice entsprechend anpassen.

Rabatte für Gründer abfragen

Die Kosten für die Versicherung richten sich nach der Art des Risikos sowie nach der Lohn- oder Gehaltssumme des Betriebs und nach der vereinbarten Leistung im Schadensfall. Schornsteinfegermeister Hoffmann profitiert bei der Signal-Iduna-Versicherung von einem Gründerrabatt und einem Nachlass für Innungsmitglieder. Einige Versicherungen räumen Nachfolgern im Handwerk vergünstigte Prämien zu guten Konditionen ein (siehe Tabelle unten).

„Junge Unternehmer können so in den ersten drei Jahren viel Geld sparen“, sagt Peter Umkehr, Handwerksexperte beim Münchener Verein. Günstiger wird die Prämie für Jungunternehmer auch durch Mehrjahresverträge und Selbstbeteiligungen. Grundsätzlich sollten sich Handwerker hier im Bereich von 200, 300 oder 500 Euro bewegen. Die Prämienersparnis liegt dann bei zehn Prozent. Daher sollten junge Handwerker einmal im Jahr ihre gewerblichen Versicherungen mit einem Experten überprüfen. Wichtig ist eine realistische Betriebsbeschreibung. „Neugründer im Handwerk überfrachten oft die Betriebsbeschreibung“, stellt Versicherungsmakler Bert Heidekamp fest. Die Police wird dann unbezahlbar. Jungunternehmen müssten hier Prioritäten setzen.

Und einen Bonus sollten sich junge Chefs nicht entgehen lassen: Oft kann die private Haftpflichtversicherung kostenfrei im Vertrag eingeschlossen werden. In Hoffmanns Police sind Risiken aus seiner ehrenamtlichen Tätigkeit versichert: Als Mitglied der freiwilligen Feuerwehr und Katastrophenhelfer beim Technischen Hilfswerk profitiert der Schornsteinfeger von dem zusätzlichen Schutz.