Simvalley SPT-800 3G: Baustellentauglichkeit sieht anders aus

Das Simvalley SPT-800 3G gab auf dem Testparcours keine gute Figur ab. Das Wasserbad im großen handwerk magazin-Smartphonetest wurde dem Gerät zum Verhängnis.

Outdoor-Smartphone
Das Simvalley SPT-800 3G musste sich der Konkurrenz beim großen Baustellentest von handwerk magazin geschlagen geben. - © handwerk magazin

Das Simvalley SPT-800 3G macht beim Auspacken gleich mal auf dicke Hose. Liegt es in der Hand, muss man schon kräftig zupacken, denn das Smartphone aus dem Hause Simvalley ist nichts für zart besaitete Frauenhände. Aber hier sieht der Hersteller auch nicht seine Zielgruppe. Das 171 Gramm schwere SPT-800 ist genauso sperrig wie sein Name. Aber das muss es auch sein, denn unser Testparcours verlangt dem Material viel ab.

Das Design ist gewöhnungsbedürftig. Einen Innovationspreis wird dieses Modell wohl nicht bekommen. Auf der Baustelle zählt aber vor allem die Funktionalität des Handys. Hierbei sind die Bedienknöpfe an der Seite des brummigen Outdoor-Smartphones nicht nur großzügig gestaltet, sondern auch in ihrer Anzahl eher untypisch für ein klassisches Smartphone. So besitzt das Simvalley neben den klassischen drei Tastaturbefehlen unterhalb des Displays („Hauptmenü“, „App Taste“ und „Zurück“) sieben weitere verschiedene Funktionsknöpfe, in denen der jeweilige Befehl symbolisch eingearbeitet ist. Mit einer Länge von einem Zentimeter sind sie im Vergleich zu den Funktionstasten des Sony Xperia Go (0,5 Zentimeter) auch für Handwerker mit kräftigen Händen leicht zu bedienen.

Wer sich in einer brenzligen Situation auf der Baustelle oder im Gelände befindet, kann die SOS-Taste bedienen, wodurch eine Hilferuf-SMS an fünf hinterlegte Rufnummern gesendet wird. Falls der Strom ausfallen sollte, zeigt die an der Unterseite angebrachte Taschenlampe den Weg aus der Dunkelheit.

Die fünf Megapixel starke Kamera schießt immer ein kontrastreiches Bild und die eingebaute GPS-Funktion liefert auch gleich den Ort des Fotoshoots mit. Das SPT-800 3G ist außerdem Quadband-fähig und funktioniert auf nahezu jeder Baustelle weltweit.

Ob das augenscheinlich widerstandsfähige Simvalley SPT-800 3G  für den Handwerkereinsatz auf der Baustelle prädestiniert ist, zeigt unser gnadenloser Testparcours.

Seite 2: Wie wir das Simvalley SPT-800 3G getestet haben und wie das Simvalley SPT-800 3G abgeschnitten hat

  • Staubtest
  • Für den Staubtest nutzen wir eine Steinsäge die mitten auf der Baustelle steht. Die Säge ist circa zwei Meter lang und 1,50 Meter hoch. Um richtig viel Staub aufzuwirbeln, zerschneiden wir Backsteine. Die Smartphones in unserem ersten Test werden in die Schmutz- und Staubauffanghalterung der Maschine unterhalb des Backsteines gelegt.
  • Wassertest
  • Für den Wassertest, die zweite Station des Baustellentestparcours, ist der Aufbau schnell erledigt. Wir füllen einen klassischen schwarzen Baustelleneimer randvoll mit klarem Wasser. Als Testsimulation stecken wir das Smartphone in die offene Brusttasche des Blaumanns. Im Folgenden bückt sich unser Handwerker nach einem Werkzeug, das neben dem Eimer auf dem Boden liegt, nach vorne. Dabei rutscht das Smartphone heraus und fällt in den Wassereimer, in dem wir es exakt 30 Sekunden lang belassen. Danach testen wir, ob sich das Modell noch einschalten und bedienen lässt.
  • Sturztest
  • Die dritte Teststation auf unserem Baustellenparcours befindet sich in circa vier Metern Höhe auf dem Baugerüst. Wir simulieren einen Anruf, bei dem der Handwerker das Smartphone hektisch aus der Hosentasche zieht und es ihm dabei aus der Hand rutscht. Das Handy fliegt in die tiefe und knallt auf dem steinigen Baustellenboden auf. Nach dem Sturz überprüfen wir das Smartphone auf äußerliche Schäden und testen, ob es sich noch einschalten und bedienen lässt.
  • Mörteltest
  • Für unseren Mörteltest benötigen wir eine kleine Wanne, in den wir den Mörtel kippen und mit Wasser anrühren. Das Smartphone wird von uns anschließend in die Masse fallen gelassen. Im Mörtel schwimmend, wälzen wir unser Testmodell in 15 Sekunden  zweimal durch. Danach nehmen wir das Modell aus dem Eimer und spülen es mit kaltem klarem Wasser ab und überprüfen das Gehäuse zunächst auf Gebrauchsspuren.  Anschließend nehmen wir den Funktionstest vor und testen, ob sich das Smartphone einschalten und bedienen lässt.

Staubtest

Der erste Test wird vom Simvalley SPT-800 3G locker weggesteckt. Direkt neben der laut aufheulenden Steinsäge muss sich das Smartphone widrigen Umständen aussetzen. Die Säge gibt bei der Bearbeitung des Backsteines ihr Bestes und wirbelt Unmengen von Staub auf. Nachdem das rotierende Sägeblatt zum Stillstand kommt und die Maschine ausgeschaltet ist, befreien wir das Handy von der drückenden Last des Staubhaufens. Mit viel Pusten und ein paar Fingerwischern, haben die Handwerker und wir wieder freie Sicht auf das Display. Zwei kurze Tastenbefehle reichen aus, um schnell festzustellen, dass das Smartphone nach dem ersten Test voll funktionstüchtig ist.

Wassertest

Die zweite Teststation meistert das Simvalley diesmal leider nicht so souverän. Zunächst erscheint es so, als hätte das 30-sekündige Bad im Wassereimer keinen Effekt auf das Smartphone. Den ersten Funktionstest besteht das Handy - bis sich nach circa zehn Minuten langsam deutliche Kondensationsflächen im Displaybereich zeigen. Auch ein ausführliches Sonnenbad bei 30 Grad Außentemperatur hilft nichts. Das Simvalley SPT-800 scheitert an der zweiten Station unseres Testparcours und ist leider aus dem Rennen um das beste Outdoor-Smartphone für Handwerker. Nach einer halben Stunde lässt sich das Gerät nicht mehr einschalten. Die Feuchtigkeit ist trotz undurchdringlich erscheinender Gehäusestruktur in das Innere des Simvalleys eingedrungen und hat die smarte Software zerstört.

Sturztest

Am dritten Test auf dem Baustellenparcours kann das Smartphone aus dem Hause Simvalley nicht mehr teilnehmen, weil der Wasserschaden aus dem vorherigen Test bereits die Funktionalität des Geräts zerstört hat.

Mörteltest

Das Simvalley SPT-800 kam nur bis zur zweiten Teststation und kann den ultimativen vierten Test auf der Baustelle, das Bad im frisch angerührten Mörtel, nur noch vom Abstellgleis aus verfolgen.

Das Simvalley SPT-800 3G hat den ultimativen Baustellentest leider schon frühzeitig abbrechen müssen. Beim 30-sekündigen Wasserbad (Test 2) zeigten sich nach dem Test deutliche Kondensationen im Display und Kameralinsenbereich. Am Ende ist die Enttäuschung bei den Bauarbeitern und der Redaktion groß. Verwundert haben wir uns die Augen gerieben, weil der erste gute optische und materielle Eindruck des Outdoor-Boliden sich im Laufe des Baustellentests nicht bestätigt hat.