Nachfolge: 580.000 Betriebsübergaben bis 2017

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Jeder sechste Mittelständler in Deutschland plant bis zum Jahr 2017 die Übergabe oder den Verkauf seines Unternehmens an einen Nachfolger. Wie das aktuelle Panel der KfW-Mittelstandsbank zeigt, ist heute bereits ein Drittel der Betriebsinhaber über 55 Jahre.

Nachfolge im Mittelstand: Knapp 17 Prozent planen bis 2017 die Übergabe. - © Meriel Jane Waissman/iStockphoto

Nach dem jetzt erstmals zum Thema Unternehmensnachfolge ausgewerteten repräsentativen KfW-Mittelstandspanel planen bis zum Jahr 2017 die Chefs von rund 580.000 mittelständischen Firmen die Übergabe oder den Verkauf an einen Nachfolger. Etwa 4 Millionen Arbeitsplätze hängen vom Gelingen dieser Unternehmensnachfolgen ab.

Familie bevorzugt

Bei den Nachfolgeplanungen besteht eine leichte Präferenz für familieninterne Lösungen. Laut KfW wollen derzeit neun Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen die Nachfolge innerhalb der Familie organisieren, sieben Prozent der Alteigentümer suchen extern. Hier kommen etwa ein Verkauf an einen Mitarbeiter, ein anderes Unternehmen oder einen Finanzinvestor in Frage. Betroffen vom anstehenden Generationswechsel sind alle Segmente der mittelständischen Wirtschaft. Besonders häufig bestehen Übergabepläne bei Unternehmen des Ernährungs- oder Holzgewerbes sowie bei den Herstellern von Metallerzeugnissen.

Stillstand bei Investitionen und Innovationen

Laut KfW zeigt die Auswertung, dass der demografische Wandel nun auch im Mittelstand ankommt. Seit 2002 ist der Anteil der über 55-Jährigen Unternehmensinhaber um 16 Prozentpunkte auf 36 Prozent gestiegen, in der Gesamtbevölkerung legte diese Altersgruppe um nur vier Prozentpunkte auf 38 Prozent zu. Das steigende Inhaberalter kommt allerdings nicht erst zum Zeitpunkt der Nachfolgeplanung zum Tragen. Bereits Jahre zuvor hat der Alterungsprozess erhebliche Folgen: Laut KfW-Analyse ziehen sich Unternehmenschefs mit steigendem Alter sowohl aus Investitionen als auch aus Innovationstätigkeit zurück. Von den über 60-jährigen investieren nur noch 37 Prozent, lediglich 38 Prozent führen Innovationen ein. Zum Vergleich: Bei den unter 40-jährigen Unternehmenschefs liegt der Anteil bei 57 beziehungsweise 46 Prozent.